Große Enttäuschung
Mädchen erhielt 3 Tage vor Schulbeginn Absage für Platz
Zelal T. (14) freute sich schon auf ihre neue Schule in Donaustadt – laut ihrem Vater gab es eine Zusage. Doch kurz vor Schulstart kam die Absage.
Während andere Kinder und Jugendliche am Montag den Schulstart und das Wiedersehen mit ihren Klassenkollegen feierten, blieb Zelal T. (14) daheim. Denn die Schülerin erhielt vergangenen Freitag einen Anruf, dass sie den (laut ihrem Vater zugesagten) Platz am BGRG Simonsgasse (Donaustadt) doch nicht erhält.
"Weil wir in die Donaustadt umgezogen sind, waren wir im Februar im Gymnasium Simonsgasse, um Zelal dort anzumelden. Die Direktorin sagte mir, dass sie aufgenommen wird, und ich im Juni noch das Jahreszeugnis schicken soll", berichtet ihr Vater, Mikail T. (56). Im Juni reichte der Gastronom daher das Zeugnis der Mittelschülerin ein (bis auf zwei Zweier lauter Einser), dann war Funkstille – bis zum 30. August.
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Schulweg wäre 70 Minuten lang
"Nach der Absage ohne jede Begründung hat man uns einen Ersatzplatz in einem Gymnasium im 5. Bezirk angeboten. Wir wohnen aber in Essling, der Schulweg wäre rund 70 Minuten lang, und Zelal müsste fünfmal umsteigen. Zur Simonsgasse wären es nur drei Bus-Stationen", ist der 56-Jährige verzweifelt.
"Heute" fragte bei der Wiener Bildungsdirektion nach, wie es zu der kurzfristigen Absage kommen konnte: "Die Schule musste noch die Wiederholungsprüfungen abwarten. Erst dann war mit Sicherheit klar, ob es für das Mädchen einen Platz gibt", erklärt eine Sprecherin.
Suche nach Ersatz-Schulplatz läuft
Herr T. hätte zudem mit Sicherheit keine fixe Zusage von der Direktion erhalten: "Die Schulleitung hat dem Vater mitgeteilt, dass die Schülerin auf die Warteliste aufgenommen wurde. Eine fixe Zusage im Februar ist nicht möglich, da das BGRG Simonsgasse eine sogenannte Langform hat, d.h. Kinder und Jugendliche besuchen die Schule zumeist von der 1. bis zur 8. Klasse, somit stehen nur wenige freie Schulplätze ab der 5. Klasse zur Verfügung."
Für die Bundesschulen gäbe es zudem keine Abteilung Schülerstromlenkung, wie es sie für die Pflichtschulen gibt: "Das heißt, es liegt in der Verantwortung der Eltern, wenn sie einen Wartelistenplatz für ihr Kind haben, sich um weitere Schulen, die sie als geeignet ansehen, zu kümmern. Die Schulen vergeben selbst die Schulplätze", so die Sprecherin. Nachdem der Vater herumtelefoniert hatte, sorgte schließlich die Nachricht der privaten Handelsakademie am Hamerlingplatz (Josefstadt) für ein Happy End: Zelal erhält dort nun einen Platz!
Auf den Punkt gebracht
- Zelal (14) erhielt drei Tage vor Schulbeginn eine Absage für ihren Schulplatz am BGRG Simonsgasse in Donaustadt, obwohl ihr Vater zuvor eine Zusage erhalten hatte
- Die Wiener Bildungsdirektion erklärte, dass die endgültige Entscheidung erst nach den Wiederholungsprüfungen getroffen werden konnte und bot Unterstützung bei der Suche nach einem besser erreichbaren Schulplatz an