Schockierende Chats 

Maddie McCann: Löst ein Pädophilen-Chat nun den Fall?

"Etwas Kleines einfangen und tagelang benutzen, das wär’s" schreibt Christian B. in einem Pädophilen-Chat. Kann er nun überführt werden?

Maddie McCann: Löst ein Pädophilen-Chat nun den Fall?
Der Hauptverdächtige im Fall Maddie McCann hat im Darknet über seine perversen Fantasien geschrieben.
AP / picturedesk.com; Polizei Mailand

Brisante Chat-Nachrichten könnten nun eine Wende im Fall Maddie McCann bedeuten. "Etwas Kleines einfangen und tagelang benutzen, das wär’s" schreibt User "Wahnsinn-der-holger" in einem Pädophilen-Chat. Sein Chat-Partner macht darauf aufmerksam, dass dies ein gefährliches Unterfangen sein könnte. "Och, wenn die Beweise hinterher vernichtet werden", entgegnet "Wahnsinn-der-holger" darauf.

Vermutlich werden solche Nachrichten tagtäglich in Pädophilen-Foren ausgetauscht, so erschreckend das auch ist. Brisanz erhält der Austausch aber vor allem dadurch, dass "Wahnsinn-der-holger" nicht irgendwer ist – sondern der Hauptverdächtige im Fall Maddie McCann, Christian Brückner.

"Mädchen entführen und töten"

Brückner, der schon seit längerer Zeit wegen diverser Vergewaltigungen und Drogenhandels im Gefängnis sitzt, bestreitet die Tat – mit der Entführung Maddie McCanns habe er nichts zu tun. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig, die in diesem Fall ermittelt, sieht das anders – und eine weitere Chat-Nachricht von Brückner könnte tatsächlich eine kryptische Anspielung auf das sein, was Maddie McCann im Nachhinein widerfahren sein könnte: Brückner schreibt in dieser ganz offen darüber, dass er gerne ein kleines Mädchen entführen und töten wolle. Auch von einer Vernichtung von Beweismitteln habe er gesprochen.

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    Im Zusammenhang mit dem Verschwinden des damals 3-jährigen britischen Mädchens Madeleine Beth McCann am 3. Mai 2007 aus einer Appartementanlage in Praia da Luz in Portugal ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig gegen einen 43-jährigen deutschen Staatsangehörigen wegen des Verdachts des Mordes.
    Im Zusammenhang mit dem Verschwinden des damals 3-jährigen britischen Mädchens Madeleine Beth McCann am 3. Mai 2007 aus einer Appartementanlage in Praia da Luz in Portugal ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig gegen einen 43-jährigen deutschen Staatsangehörigen wegen des Verdachts des Mordes.
    apa/ picturedesk.com

    Lösen die Chat-Nachrichten den Fall?

    Der ermittelnde Staatsanwalt Christian Wolters sprach im Interview mit der "BBC" über die Chat-Nachrichten: "Natürlich ist das wichtig für uns. Es könnte ein Teil des großen Puzzles sein." Die Polizei entdeckte die Chats, weil Brückners damalige Freundin ihn 2015 wegen eines Angriffs anzeigte und die Polizei die Wohnung durchsuchte.

    Der heute 46-Jährige lebte in der Zeit von 2000 bis 2017 zeitweise immer wieder in Praia da Luz, Portugal – ganz in der Nähe des Resorts, in dem die damals dreijährige Madeleine McCann mit ihrer Familie Urlaub machte. Brückner soll sich in seiner Zeit in Portugal mehrfach wegen Vergewaltigungen, sexuellen Übergriffen und sexuellem Missbrauch eines Kindes strafbar gemacht haben.

    Seit 16 Jahren vermisst

    Am 3. Mai 2007 verschwand die damals dreijährige Madeleine aus Großbritannien – auch Maddie genannt – aus einem Ferienappartement im portugiesischen Praia da Luz. Die Eltern hatten Maddie und ihre beiden jüngeren Geschwister im Appartement gelassen, als sie in einem nahe gelegenen Restaurant mit Freunden zu Abend gegessen haben.

    Regelmäßig schauten sie nach den Kindern – bis die Mutter plötzlich entsetzt feststellte: Maddies Bett war leer und die Terrassentür stand offen. Seitdem fehlt von dem Mädchen jede Spur. Es folgen 15 Jahre Ermittlungsarbeit in sämtliche Richtungen, auch gegen die Eltern, was sich als Sackgasse erwies.

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