Österreich

Mädchen (13) tot: Eltern wegen Mordes angeklagt

Heute Redaktion
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Die Kremser Staatsanwaltschaft erhebt Anklage.
Die Kremser Staatsanwaltschaft erhebt Anklage.
Bild: picturedesk.com

Nachdem im Bezirk Krems-Land eine 13-Jährige starb, weil ihre Eltern ihr aus religiösen Gründen Hilfe verweigerten, werden diese nun wegen Mordes angeklagt.

Wegen einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse starb am 17. September eine 13-Jährige im Bezirk Krems-Land. Mit Medikamenten hätte man die Entzündung problemlos in den Griff bekommen, doch die Eltern verweigerten ihrer Tochter aus religiösen Gründen die Hilfe eines Arztes – "Heute" berichtete.

Das Ehepaar, welches von Deutschland in den kleinen Ort im Waldviertel gezogen war, soll dem Mädchen beim Sterben regelrecht zugesehen haben. Nach dem Tod des Kindes wurden die Eltern verhaftet und sitzen seither in U-Haft.

Anklage eingebracht

Wie der "ORF NÖ" berichtet, brachte die Staatsanwaltschaft nun die Anklage gegen die beiden Eltern ein. Sie werden sich wegen Mordes an ihrer Tochter vor Gericht verantworten müssen. Den Beschuldigten werde auch das Quälen und Vernachlässigen einer unmündigen Person vorgeworfen.

In welcher religiösen Gemeinschaft die Familie aktiv ist, ist nach wie vor ungeklärt. Im Rahmen der ersten Ermittlungen war von einer Freikirche die Rede. Dabei ist allerdings unklar, um welche es sich handelt und ob die besagte Kirche anerkannt oder überhaupt eine österreichische ist.

Seitens der Freikirchen Österreich "FKÖ", die eine offiziell anerkannte Religionsgemeinschaft und in ihren Inhalten teils moderner als katholische oder evangelische Kirchen sind, distanzierte man sich nach dem Tod des Mädchens gegenüber "Heute" vehement von der betroffenen Familie.