Vor einigen Monaten hat Mike Ackermann aus Wartau SG in der Schweiz sie zum ersten Mal bei sich zu Hause gesehen – eine giftige Nosferatu-Spinne, ein Eindringling aus dem Mittelmeerraum. "Zuerst war es nur eine, und dann wurden es immer mehr", sagt der 36-Jährige. "Das sind wirklich riesige Viecher."
Am Anfang hat er sie nicht erkannt, aber die charakteristische Zeichnung auf dem Spinnenrücken und eine Recherche im Internet gaben ihm Gewissheit. Die eigentlich in Südeuropa und Nordafrika vorkommende Nosferatu-Spinne ist nun auch in seiner Wohnung angekommen.
Keine Insekten mehr in der Wohnung
"Vor allem, wenn ich nachts nochmal aufstehe und das Licht anmache, sind sie überall. Sie kommen immer in der Dunkelheit raus." Die Spinne kann groß wie ein Handteller werden, Beine mit eingerechnet. "Eine der Spinnen war so groß, dass sie noch nicht einmal unter ein Glas gepasst hat", sagt Ackermann.
Dabei wohnt Mike Ackermann in einer Dachwohnung. Nicht einmal Höhe hält die Spinnen also auf. Aber es gibt auch einen Vorteil: "In meiner Wohnung habe ich seitdem keine Insekten mehr gesehen, denn diese werden offenbar von den Spinnen gefressen", so Ackermann.
Bald auch in weiten Teilen von Städten?
Die Nosferatu-Spinne gibt es in der Ostschweiz noch nicht so lange und sie breitet sich immer weiter aus. "Ich gehe davon aus, dass es die Nosferatu-Spinne auch weiter in urbane Gegenden zieht, also zum Beispiel in die Stadt St. Gallen", sagt Elia Heule. Er ist Leiter Umweltbildung im Walter Zoo in Gossau. Bisher seien ihm noch keine Sichtungsberichte aus der Stadt St. Gallen bekannt, vom Naturmuseum St. Gallen wird nur ein Fund in der Stadt St. Gallen gemeldet.
Gift der Spinne ist meist ungefährlich
"Die Nosferatu-Spinne ist aus meiner Sicht kein großes Problem", sagt Heule. Viel grösser als einheimische Spinnen sei sie nicht, allerdings fleischiger. Sie kann – zumindest an dünnen Hautstellen – auch durch die Haut des Menschen beißen und ihr Gift freisetzen. "Der Biss ist von der Heftigkeit zwischen einem Wespenstich und Mückenstich angesiedelt", erklärt Heule.
Das Gift nutzt die Spinne eigentlich für die Erbeutung von Insekten. Wenn sie sich angegriffen fühlt, also zum Beispiel in die Enge getrieben wird, beißt sie im äußersten Notfall auch Menschen. Für Menschen ist das Gift in der Regel unproblematisch.
Spinne stirbt, wenn die Jungspinnen geschlüpft sind
"Die Nosferatu-Spinne lebt hauptsächlich in und an Häusern", sagt Heule. Ursprünglich lebte sie im Mittelmeerraum in Höhlen und an Felsvorsprüngen. Die moderne Behausung der Menschen erinnert die Spinnen an ihr natürliches Habitat. "Vor allem im Winter zieht es sie in Häuser und Wohnungen", erklärt Heule.
Für die Fortpflanzung baut die Spinne eine gut versteckte Brutkammer aus Seide, in der der Eikokon mit zahlreichen Eiern zu finden ist. "Die jungen Spinnen sind direkt nach dem Schlüpfen auf sich alleine gestellt, denn die Spinnen verausgaben sich für ihren Nachwuchs und sterben meist, nachdem die Jungspinnen geschlüpft sind", erläutert Heule.
So wird man die Spinne wieder los
Die Nosferatu-Spinne ist an sich nicht gefährlich, sie zählt sogar zu den Nützlingen und hilft, Fliegen und Mücken zu fangen. Trotzdem gibt es wohl nur wenige Spinnenfreunde, die Nosferatu-Spinnen in der Wohnung sehen wollen.
"Wer sich mit einer Spinne in der Wohnung nicht wohlfühlt, nimmt ein Glas und ein Stück Karton oder Papier zur Hilfe und trägt diese unter dem Glas lebend nach draußen", empfiehlt Karin Urfer, Kuratorin Wirbellose des Naturmuseums St. Gallen.
Wichtige Schritte zur Spinnenvermeidung sind: Sauberkeit, aber auch Abdichten von Rissen beziehungsweise Spalten und Fenstergittern. Ganz allgemein zu beachten ist, direkten Kontakt zur Spinne zu vermeiden, damit man nicht gebissen wird.
Kokon entfernen und einfrieren
Einen Eikokon kann man einfrieren, um die Spinneneier abzutöten. Aber Vorsicht bei der Entfernung, denn die Spinne verteidigt ihren Nachwuchs. Mit einem Pinsel kann sie verjagt werden. Und immer wichtig beim Kontakt mit den Spinnen: Ruhe bewahren. Das Tier greift nur an, wenn es sich bedroht fühlt oder gereizt wird. Das Spinnentier sollte nicht mit der Hand angefasst werden.
Professionelle Hilfe kann bei Spinnenphobie helfen
"Es ist wichtig. sich bewusst zu machen, dass Spinnen nichts Gefährliches sind", sagt Heule vom Walter Zoo. Allerdings wissen vermutlich die meisten auf einer rationalen Ebene, dass die meisten Spinnen nicht gefährlich sind, aber die Emotionen überwiegen – und der Körper löst beim Anblick von Spinnen ein Notfallprogramm mit starker Abwehrreaktion aus.
Eine Möglichkeit, mit der Spinnenangst umgehen zu können, sind Angstseminare, in denen man sich mit dem Verhalten von Spinnen auseinandersetzt. Vielen bereitet zum Beispiel Angst, dass eine Spinne wegrennt und plötzlich stehen bleibt. "Der Grund ist jedoch nur, dass auch eine Spinne mal verschnaufen muss." Und auch: Die Spinnen wollen keine Begegnung mit dem Menschen, sie leben sehr versteckt und zurückgezogen.
Schrittweise Annäherung an das Angstproblem
Von privaten Experimenten bei Spinnenangst rät Heule allerdings ab und empfiehlt eine schrittweise Annäherung an das Problem unter professioneller Anleitung. In Angstseminaren wird ganz vorsichtig an die Angst herangegangen, angefangen vom Foto bis zum Kontakt zur lebendigen Spinne. Im Walter Zoo gibt es dreimal pro Jahr ein Seminar, um Spinnenangst zu mindern.
Gift-Spinne auch in Österreich
Doch nicht nur in Schweiz oder in Deutschland fühlt sich die Gift-Spinne offenbar richtig wohl – sondern auch bei uns in Österreich! Laut ORF breitet sich der haarige Krabbler etwa in Vorarlberg immer mehr aus. Erstmals wurde die Spinne im Jahr 2014 gesichtet, seither gab es bereits zahlreiche Beobachtungen.
Laut dem Biologen Klaus Zimmermann von der inatura wurde der Achtbeiner habe es Sichtungen im ganzen Rheintal bis zum Walgau gegeben. Die Spinne ist für den Menschen zwar harmlos, ein Biss könne aber mit dem Schmerz eines Wespenstichs verglichen werden, berichtet ORF Vorarlberg.
Die Nosferatu-Spinne habe laut Zimmermann einen braunen wuchtigen Körper und könne mit ausgestreckten Beinen eine Länge von etwa fünf Zentimetern erreichen. Am liebsten hält sich der kleine Krabbler übrigens in Gebäuden auf, wo es warm ist.
Vor allem der Klimawandel sei ein Grund dafür, warum man der Spinne auch in Österreich immer öfters begegnet– und auch in Zukunft wird man daher die Nosferatu-Spinne in der Alpenrepublik wohl noch öfters zu Gesicht bekommen.
1/50
19.01.2025: Krankenstand unter drei Tagen soll es nicht mehr geben. Ein neuer Vorschlag liegt auf dem Tisch: Krankenstand unter drei Tagen soll es nicht mehr geben, stattdessen soll dann Urlaub abgezogen werden. Die Details >>>
Getty Images
18.01.2025: Wiener Linien zahlen dir 500 € im Monat fürs Öffifahren. Die Wiener Linien starten ein neues Projekt, um das Öffi-Verhalten zu erforschen. Dafür werden jetzt Haushalte werden dafür ausgewählt. >>>
Getty Images
08.03.2025:Amadeus Awards 2025: DAS sind die Gewinner! In der Wiener Marx Halle fanden am Freitag wieder die "Amadeus Austrian Music Awards" statt. Etliche Künstler durften sich über eine Trophäe freuen. Mehr lesen >>
Monika Fellner; imago images / Future Image
07.03.2025: "Gehen im Siebenmeilenschritt Richtung 3. Weltkrieg". Die Staats- und Regierungschefs der EU haben den Weg für die Wiederaufrüstung Europas freigemacht. Darüber streiten nun FPÖ und NEOS >>>
REUTERS
06.03.2025: Doskozil zu Migration: "Österreicher wurden belogen". Aus "einer Situation der Hilflosigkeit heraus" habe die Politik die Österreicher im Asylbereich über Gebühr belastet, meint Burgenland-Chef Doskozil. Weiterlesen >>>
02.03.2025: 100 Euro extra! So kannst du dir nun deinen Bonus holen. Auch 2025 bleibt alles teuer. Doch Betroffene können sich jetzt zumindest kurz freuen: Sie können nun einen 100-Euro-Bonus beantragen. Mehr dazu hier >>>
Getty Images
01.03.2025: Trump-Streit mit Selenski. Das Treffen zwischen Donald Trump und Wolodimir Selenski im Weißen Haus eskalierte. Was wirklich gesagt wurde >>
27.02.2025: Corona-Ampel-Insider packt aus – jetzt kommt alles raus. Nach fünf Jahren Corona-Pandemie zieht Epidemiologe Gerald Gartlehner die ernüchternde Bilanz >>
Günther Pichlkostner / First Look / picturedesk.com
26.02.2025: "Baywatch"-Traumstrand ist heute Giftmülldeponie. Wo einst David Hasselhoff und Pamela Anderson flanierten, breitet sich heute eine Mondlandschaft aus. Die L.A.-Brände vernichteten den Nobel-Strand >>
Teaserimport / Picturedesk, Archiv
25.02.2025: Angst vor Bankomat-Sprenger: Bank sperrt nun das Foyer. Dutzende Geldautomaten wurden zuletzt in mehreren Bundesländern in die Luft gejagt. Die Post und ein Bankinstitut reagieren nun mit Gegenmaßnahmen. Weiterlesen >>
Leserreporter
24.02.2025: Wahl-Beben bringt neuen Kanzler in Deutschland. Deutschland hat gewählt. Die Union rund um Spitzenkandidat Friedrich Merz geht als Sieger hervor. Ein starkes Ergebnis konnte zudem die AfD einfahren. Weiterlesen >>
Christoph Soeder / dpa / picturedesk.com
23.02.2025: Heute wählt Deutschland! Vier Kandidaten kämpfen um das Kanzleramt – doch wofür stehen sie und ihre Parteien? "Heute" zeigt: Das wollen Merz, Weidel, Scholz und Habeck >
Michael Bihlmayer / ChromOrange / picturedesk.com
22.02.2025: IS ruft jetzt Anhänger auf, Österreicher zu überfahren. Terror-Drohungen gegen Österreich: Staatsschützer warnen die Bevölkerung, dass der IS zu Auto-Anschlägen aufruft, darunter in Salzburg und Wien. Mehr dazu hier >>
REUTERS
21.02.2025: Wiener Schüler müssen jetzt eigenes Klopapier mitnehmen. In einer Schule in Liesing sorgt eine Anordnung der Direktion für Ärger: Die Kinder sollen nämlich Klopapier von zuhause mitbringen. Mehr dazu hier >>>
Sabine Hertel / Unsplash
20.02.2025: Pensionisten, Pendler: HIER kürzen ÖVP und SPÖ jetzt. ÖVP und SPÖ konnten sich beim Budget einigen. Der bereits im Jänner nach Brüssel gemeldete Plan wird durchgezogen; Pensionisten und Pendler zahlen.
19.02.2025: Fix: Handyverbot an Wiener Schulen noch diese Woche! Wie "Heute" erfuhr, kommt noch in dieser Woche ein Handyverbot an Wiener Volks- und Mittelschulen. Es soll auch in Pausen gelten.
16.02.2025: 23-Jähriger lachte bei Bluttat – jetzt brisante Wende. Ein junger Syrer hat am Samstag in Villach mehrere Personen mit einem Messer verletzt, ein 14-Jähriger starb. Nun kommen immer mehr Details ans Licht >>>
zVg
15.02.2025: Andreas Babler und Christian Stocker sprechen über eine Regierungszusammenarbeit. Es könnte schnell gehen. Alle Details >>
Helmut Graf / Denise Auer / Montage: Heute
14.02.2025: So verbringen Fendrich, Lugner und Co. den Valentinstag."Heute" weiß, wie die heimischen Promis den Valentinstag verbringen und welche Bedeutung der 14. Februar für sie hat. Weiterlesen >>
Vienna Press / Andreas Tischler, picturedesk / Starpix
12.02.2025: Enthüllt: DAS ist das letzte Angebot von Kickl an ÖVP! Nach den EU-Agenden legt die FPÖ nun die Kultur für die ÖVP obendrauf. Beim Innenministerium wollen die Blauen hart bleiben. "Heute" hat die Details >>>
Helmut Graf/"Heute"
11.02.2025: Nach 37 Jahren gekündigt – "Jetzt überglücklich!" Josef P. hat ein halbes Leben bei Kika/Leiner gearbeitet. Als die Möbelkette pleiteging, verlor auch er seinen Job. Die ganze Story hier >>>
Picturedesk, aurena.at / OTS (Symbolfoto)
10.02.2025: Der Silber-Kuss für Kriechmayr von Ex-Skistar. Vincent Kriechmayr raste in Saalbach zu Abfahrtssilber. Die erste Gratulantin im Ziel: Ehefrau und Ex-ÖSV-Läuferin Michaela Kriechmayr. Weiterlesen >>>
08.02.2025: In diesen Lebensmitteln dürfen künftig Mehlwürmer sein. Ab dem 10. Februar darf Mehlwurmpulver offiziell in einer Reihe von Produkten verarbeitet werden. Die Zulassung ist zunächst auf 5 Jahre beschränkt >>>
Montage: iStock, Jeff Mangione / KURIER / picturedesk.com
05.02.2025: "Nicht in diesem Leben": ÖVP entsetzt über Kickl-Liste. Paukenschlag bei Blau-Schwarz: Der FPÖ-Vorschlag zur Aufteilung der Ministerien entsetzt die ÖVP. Österreich drohe, eine Filiale Russlands zu werden.
31.01.2025: Wien-Beben: FPÖ verdreifacht – aber SPÖ ist klar vorne. Bei der vorgezogenen Wien-Wahl wird die SPÖ von Bürgermeister Ludwig einen ungefährdeten Sieg einfahren. "Heute" hat die brandaktuelle Umfrage >>>
29.01.2025: 91-Jährige getötet – Nachbarin überlebte durch Zufall. Der mordverdächtige Slowake Robert O. (52) soll vor seiner Bluttat in Floridsdorf die Nachbarin des 91-jährigen Opfers im Visier gehabt haben. Weiterlesen >>
27.01.2025: Benko-Stiftung hortete in geheimem Tresor Millionen. René Benko lebte bis zu seiner U-Haft trotz Privatinsolvenz auf großem Fuß. Ermittler sind nun einen Schritt weiter, um herauszufinden, wie das ging. Weiterlesen >>
Georg Hochmuth, Helmut Fohringer / APA / picturedesk.com; "Heute"-Montage
26.01.2025: Könnte "natürlich" scheitern – rauer Ton bei FPÖ-ÖVP. Am Wochenende verschärfte sich die Situation zwischen FPÖ und der Volkspartei – Punkto Bankenabgabe. ÖVP-Haslauer ordnete die letzten Tage ein. Weiterlesen >>
Daniel Scharinger / Pressefoto Scharinger / picturedesk.com
25.01.2025: Benko im Häf'n: Seine Zelle, was er zum Essen bekommt. Vorerst 14 Tage ist Milliardenpleitier René Benko jetzt in U-Haft in einer Zelle im Grauen Haus in Wien. Was ihn dort im Gefängnis-Alltag erwartet. Weiterlesen >>
23.01.2025: Frau stillt halbnackt – dann steht Wahlhelfer vor ihr. Eine Mutter lag gerade auf der Couch und stillte ihre kleine Tochter, als plötzlich ein Fremder mit Wahlwerbung in ihrem Haus stand. Die ganze Story hier >>>
20.01.2025: "Zum Verzweifeln" – 70 Prozent Araber in Schulklasse. Obwohl Kinder jahrelang in Wien sind, können viele kein Deutsch. 20.000 davon kamen per Familiennachzug nach Wien, sprechen meist nur arabisch >>>
iStock (Symbolbild)
19.01.2025: Krankenstand unter drei Tagen soll es nicht mehr geben. Ein neuer Vorschlag liegt auf dem Tisch: Krankenstand unter drei Tagen soll es nicht mehr geben, stattdessen soll dann Urlaub abgezogen werden. Die Details >>>
Getty Images
18.01.2025: Wiener Linien zahlen dir 500 € im Monat fürs Öffifahren. Die Wiener Linien starten ein neues Projekt, um das Öffi-Verhalten zu erforschen. Dafür werden jetzt Haushalte werden dafür ausgewählt. >>>
Getty Images
08.03.2025:Amadeus Awards 2025: DAS sind die Gewinner! In der Wiener Marx Halle fanden am Freitag wieder die "Amadeus Austrian Music Awards" statt. Etliche Künstler durften sich über eine Trophäe freuen. Mehr lesen >>
Monika Fellner; imago images / Future Image
07.03.2025: "Gehen im Siebenmeilenschritt Richtung 3. Weltkrieg". Die Staats- und Regierungschefs der EU haben den Weg für die Wiederaufrüstung Europas freigemacht. Darüber streiten nun FPÖ und NEOS >>>