Belarus-Route

Lukaschenko will Flüchtlingsströme in EU nicht stoppen

Lukaschenko soll seit Jahren Menschen aus Krisenregionen dabei helfen, unerlaubt in die EU zu gelangen. Trotz Kritik sieht er keinen Handlungsbedarf.

Lukaschenko will Flüchtlingsströme in EU nicht stoppen
Polen und die EU beschuldigen Lukaschenko, seit 2021 gezielt Menschen aus Krisenregionen mit Visa und Logistik dabei zu helfen, unerlaubt in die EU zu gelangen.
SERGEI SAVOSTYANOV / AFP / picturedesk.com

Der belarussische Machthaber will Migranten aus Krisenregionen auf ihrem Weg in EU-Länder nicht aufhalten. "Leute, ihr legt mir eine Schlinge in Form von Sanktionen um den Hals und verlangt dann, dass ich die EU vor dem Zustrom dieser Migranten schütze. Das wird nicht passieren", sagte Alexander Lukaschenko dem russischen Staatsfernsehen.

Polen und die EU beschuldigen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinen Verbündeten Lukaschenko, seit 2021 gezielt Menschen aus Krisenregionen mit Visa und Logistik dabei zu helfen, unerlaubt in die EU zu gelangen. Der Weg führt dabei von Belarus über die EU-Außengrenze nach Polen.

Polens Außenminister Radoslaw Sikorski sagte im Juni über die mutmaßlichen Absichten Lukaschenkos: "Ziel ist es, ganz Europa zu zeigen, dass die EU-Außengrenze nicht kontrolliert wird, um einen politischen Effekt zu erzielen: Die extreme Rechte zu stärken, die verspricht, Europa von innen umzustürzen."

Bundespolizei legt Zahlen offen

Polen hat große Teile seiner Grenze zu Belarus mit einem 5,5 Meter hohen Zaun und elektronischen Überwachungssystemen gesichert. Trotzdem versuchen Migranten weiter täglich, die Grenze zu überqueren. Der polnische Grenzschutz registrierte in den vergangenen drei Tagen 210 solcher Versuche, wie die Behörde auf X mitteilte.

Ukraine greift Russland an: Schäden in und um die Kleinstadt Sudscha

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    Ein russischer Kriegsreporter an der Ortseinfahrt von Sudscha, Region Kursk, am 8. August.
    Ein russischer Kriegsreporter an der Ortseinfahrt von Sudscha, Region Kursk, am 8. August.
    Anatoliy Zhdanov / Kommersant Photo / AFP / picturedesk.com

    Die Bundespolizei hat nach Angaben der deutschen Bundesregierung im ersten Halbjahr dieses Jahres 3.117 unerlaubte Einreisen von Menschen über die Belarus-Route registriert. Im gesamten Jahr 2023 waren über diese Route laut der Polizeilichen Eingangsstatistik der Bundespolizei 11.932 Menschen nach Deutschland gelangt.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Lukaschenko weigert sich, den Flüchtlingsstrom zu stoppen, trotz Vorwürfen, Menschen aus Krisenregionen bei der unerlaubten Einreise in die EU zu unterstützen
    • Polen hat große Teile seiner Grenze zu Belarus gesichert, aber dennoch versuchen täglich Migranten, die Grenze zu überqueren
    • Die Bundespolizei hat im ersten Halbjahr 2023 3.117 unerlaubte Einreisen über die Belarus-Route registriert
    20 Minuten, red
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