Skandal-Wiederholung
Lugner tanzt mit FPÖ-Hofer beim Akademikerball an
Nach dem Opernball besucht Richard Lugner am Freitag den umstrittenen Akademikerball. Wie schon im Vorjahr kam er mit Ex-FPÖ-Chef Norbert Hofer.
Schon im letzten Jahr hat Richard Lugner mit dem Besuch des Akademikerballes für einen Skandal gesorgt. Damals kam er mit FPÖ-Politiker Norbert Hofer – mit dem er seit dem Bundespräsidentschaftswahlkampf 2016 ein freundschaftliches Verhältnis pflegt. Die Kritik kann der Baulöwe scheinbar verkraften, – auch in diesem Jahr kam er wieder mit dem Ex-FPÖ-Chef in die Wiener Hofburg.
"Wir freuen uns auf eine rauschende Ballnacht", schrieb der FPÖ-Politiker Leo Kohlbauer auf X (ehemals Twitter). Kohlbauer ist Pressesprecher der FPÖ Wien und mit Lugners Tochter Jacqueline liiert. Die Veranstaltung, die von der Wiener FPÖ organisiert wird, gilt seit Jahren als umstritten. Teilnehmer sprechen von einem "klassischen Wiener Nobelball", Gegner kritisieren das Event als internationales Vernetzungstreffen Rechtsextremer.
"Für mich ist ein Ball immer ein Abend, an dem ich mich amüsieren will", erklärte Hofer bei seiner Ankunft gemeinsam mit Lugner. "Wir sind ein freies Land, in dem man auch demonstrieren kann", so der FPÖ-Mann zu den Protesten gegen den Ball. Es sei "ein toller Ball mit jungen, feschen Menschen", attestierte wiederum Lugner. Von rechtsextremen Eindrücken wolle er nichts mitbekommen haben. Pikant: Neben Hofer und Lugner huschte Identitären-Kopf Martin Sellner zum Ball. "Er ist sicher nicht wegen mir gekommen", kommentierte Hofer die Frage, ob ihm das nichts ausmache.
Den Skandal spielten im Vorjahr sowohl Lugner, als auch Hofer ähnlich herunter. "Ich kann bestätigen, dass der Herr Lugner für mich ein sehr, sehr wichtiger Gast ist und vor allem ein guter Freund geworden ist", erklärte der Dritte Nationalratspräsident und ehemalige FPÖ-Chef damals. "Wir werden schauen, ob wir vielleicht einmal zu zweit antreten", meinte Hofer scherzhaft zu einem neuen Antritt bei der Bundespräsidentenwahl.
Gegen den Akademikerball demonstrierten heuer Tausende am Ring:
Doch Lugner winkte damals ab: "Nein, nein, ich nimmer. Aber Sie gewinnen vielleicht das nächste Mal". Traditionell nicht zu rechnen war am Akademikerball mit dem aktuellen FPÖ-Chef Herbert Kickl. Er ließ den Ball auch in den Vorjahren aus und gilt sowieso als kein Freund großer Empfänge und Veranstaltungen.