Ukraine

Luft-Ärger für Putin-Minister – sein Meeting fällt aus

Eigentlich wollte Putins Außenminister am Montag den Serbiens Präsident treffen. Doch die Nachbarländer Serbiens haben den Luftraum gesperrt. 

Nikolaus Pichler
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Der russische Außenminister Sergej Lawrow muss seinen Besuch in Serbien absagen. 
Der russische Außenminister Sergej Lawrow muss seinen Besuch in Serbien absagen. 
MOHAMMED MAHJOUB / AFP / picturedesk.com

Der russische Außenminister Sergei Lawrow kann nach Angaben aus Moskau wegen einer fehlenden Fluggenehmigung an diesem Montag nicht zu einem geplanten zweitägigen Besuch nach Serbien reisen. Ein ranghoher Ministeriumsmitarbeiter bestätigte der russischen Agentur Interfax zufolge einen entsprechenden serbischen Medienbericht vom Sonntag, nach dem Bulgarien, Nordmazedonien und Montenegro keine Genehmigung für den Überflug der russischen Regierungsmaschine erteilt hätten.

Lawrow ist wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine mit westlichen Sanktionen belegt. Zudem ist der europäische Luftraum für russische Flugzeuge gesperrt. Der Minister wollte sich mit der serbischen Führung treffen, um etwa über die Versorgung des Landes mit russischer Energie zu sprechen.

Auf die Frage, ob der Besuch abgesagt sei, entgegnete der Ministeriumsmitarbeiter: "Die Diplomatie hat bisher nicht die Fähigkeit zum Beamen erlangt." Zuvor hatten serbische Medien über die Absage des Besuchs von Lawrow in Belgrad berichtet, weil es keine Überfluggenehmigung gebe. Lawrow ließ am Sonntag überraschend ausländische Journalisten für diesen Montag zu einer Pressekonferenz einladen.

Serbien will in die EU

Lawrow soll nach den bisherigen Planungen in Serbien mit Präsident Aleksandar Vucic, seinem Amtskollegen Nikola Selakovic und dem Patriarchen der serbisch-orthodoxen Kirche, Porfirije, zusammentreffen, bevor er am Dienstag in die Türkei weiterreist.

Brnabic sagte, Vucic habe zur Vorbereitung von Lawrows Besuch Gespräche "mit Vertretern Russlands, der USA, Deutschlands und der EU" geführt. Serbien bewirbt sich um die Aufnahme in die EU, unterhält aber traditionell gute Beziehungen zu Russland.

Während die EU in Reaktion auf den Ukraine-Krieg auf eine deutliche Reduzierung der russischen Energielieferungen zusteuert und kürzlich ein weitgehendes Ölembargo gegen Russland vereinbart hat, setzt Serbien weiterhin auf enge Kooperation mit Russland in diesem Bereich.

"Bester Öl-Deal in Europa"

Im Mai vereinbarte Vucic in einem Telefonat mit Krem-Chef Wladimir Putin eine Verlängerung der russischen Gaslieferungen um drei Jahre zu günstigen Preisen. Es handele sich um den "bei weitem besten Deal in Europa", erklärte der serbische Präsident damals.

Serbien ist fast vollständig von russischen Energielieferungen abhängig und importiert täglich etwa sechs Millionen Kubikmeter Gas aus Russland. Moskau besitzt auch eine Mehrheitsbeteiligung an der serbischen Öl- und Gasgesellschaft NIS.

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    via REUTERS

    Den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hat Serbien zwar verurteilt. Zugleich will Belgrad jedoch nicht mit Moskau brechen und lehnt es ab, sich den EU-Sanktionen gegen Russland anzuschliessen.

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