"Eine Waldviertler mit scharfem Senf, Kren und Brot, bitte. Dazu ein Bier", bestellt Ludwig bei "eh scho wuascht"-Chefin Patricia Pölzl am Zentralfriedhof. Immer wieder stört ein Betrunkener das Gespräch. Als dieser farbige Gäste beschimpft, stellt ihn der Wiener Stadtchef zur Rede. Der Randalierer zieht schließlich ab. Das sagt Ludwig zu:
➤Klimafitte Stadt: Wien lege einen großen Schwerpunkt auf das Schaffen von Grünraum. Dieser betrage durch Renaturierung versiegelter Flächen, wie z.B. des Güterbahnhofs Breitenlee, bei 53 %. Durch den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen wolle man weg vom russischen Gas. Gebündelt seien diese Klima-Aktivitäten im kommenden Wiener Klimagesetz.
Nächster Halt: "Zum scharfen Rene" am Schwarzenbergplatz. Inhaber René Kachlir freut sich über viele Touristen und auch Demo-Teilnehmer als Kunden.
„Was Wien versprochen hat, haben wir getan. Was der Bund versprochen hat, ist nicht passiert“Michael Ludwigfordert mehr Polizei für Wien
➤Mehr Polizei: Unter anderem Demos, Touristen und Staatsgäste würden die Exekutive in Wien stark fordern. Trotzdem bekomme die Stadt weniger statt mehr Polizisten, kritisiert Ludwig. "Wenn der Bund nicht dazu in der Lage ist, sind wir als Stadt Wien gerne dazu bereit, die Polizei zu übernehmen." Denn: "Die Sicherheit der Wiener ist mir nicht wurst!" Wien habe bereits zahlreiche Polizeiaufgaben wie Parkraumbewirtschaftung oder Fundwesen übernommen: "Was Wien versprochen hat, haben wir getan. Was der Bund versprochen hat, ist nicht passiert."
Letzter Stopp: "Würstelstand Leo" am Döblinger Gürtel, wo Vera und Patrick Tondl oft Mieter des nahen Marx Hofs bewirten.
➤Wohnen: Wien setze einen Fokus auf Fernwärme und – in Hinblick auf den Klimawandel – auch auf Fernkälte. Wien habe die Gemeindebaumieten für zwei Jahre eingefroren sowie den Wohnbonus eingeführt. "Wir haben auch vom Bund einen Mietpreisdeckel gefordert", so Ludwig. Dieser kam nicht, was die Inflation stark befeuert habe.
„Frauen sollen entscheiden, wie sie ihr Leben verbringen. Die Politik ist verantwortlich für die Rahmenbedingungen“Michael LudwigWiens Bürgermeister
➤Soziales: In Wien sei jedes Kind gleich viel wert, daher zahle die Stadt – anders als die anderen Bundesländer – auch gleich viel Mindestsicherung pro Kind aus. "An diesem Grundsatz halten wir fest. Jedes Kind soll die gleichen Chancen haben", so der Stadtchef. Dank Gratis-Kiga und -Ganztagsschule seien Job und Familie besser vereinbar. Davon würden Männer, aber nach wie vor am meisten Frauen profitieren. "Frauen sollen entscheiden, wie sie ihr Leben verbringen. Die Politik ist verantwortlich für die Rahmenbedingungen."