Welt
Lourdes erneut von Hochwasser bedroht
Ausgerechnet der Marienwallfahrtsort Lourdes, dessen Quelle Heilkräfte zugeschrieben werden, ist erneut von Überschwemmungen bedroht. Die Schäden an kirchlichen Einrichtungen nach dem Hochwasser im Sommer belaufen sich auf bis zu acht Millionen Euro.
Der Pegel des Flusses Gave du Pau in Südfrankreich hat einen bedrohlich hohen Stand erreicht. Dadurch ist Lourdes gefährdet. Allerdings hoffe man, diesmal "den Kopf über Wasser halten" zu können, berichtete die katholische Nachrichtenagentur "Kathpress" am Mittwoch.
Erst im Juni war es zum wiederholten Mal zu Millionenschäden gekommen, in der näheren Umgebung kamen drei Menschen durch die Wassermassen ums Leben. Rund 5.000 Personen mussten in Sicherheit gebracht werden.
Der Bischof von Tarbes und Lourdes, Nicolas Brouwet, bezifferte die Schäden allein an kirchlichen Einrichtungen in Lourdes auf bis zu acht Millionen Euro. Auch in der unterirdischen Basilika Pius X. sind die Schäden enorm. Unter anderem müsse das Lautsprecher- und Videosystem für die Basilika komplett erneuert werden. Dazu kämen jene rund 2,5 Millionen Euro, die man bereits zur Beseitigung der Schäden nach dem Hochwasser von Oktober 2012 aufgewendet habe.
Spenden in Millionenhöhe helfen Lourdes
Laut Brouwet belaufen sich die Spenden zum Wiederaufbau aktuell auf rund 4,5 Millionen Euro, darunter sei auch ein Scheck über 100.000 Euro aus dem Vatikan. Staatliche Gelder gebe es nicht, so der Bischof, diese kämen ausschließlich den Kommunen zugute.
Mit mehreren Millionen Besuchern jährlich ist Lourdes das größte Wallfahrtsziel Frankreichs. Die Zahl der Hotelbetten und Übernachtungen ist die landesweit zweitgrößte nach Paris. In der südfranzösischen Kleinstadt soll 1858 dem damals 14-jährigen Hirtenmädchen Bernadette Soubirous 18 Mal Maria erschienen sein.