Österreich

Lobautunnel: Keine Entlastung für Donaustadt

Heute Redaktion
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Bild: privat

Bezirkschef Ernst Nevrivy (SPÖ) hält am Projekt fest und sieht Stadträtin Birgit Hebein (Grüne) am Zug. Hebein will sich nicht zum Tunnel äußern.

Donaustadts mächtiger Bezirkschef Ernst Ernst Nevrivy (SPÖ) hält am umstrittenen Lobau-Tunnel fest. Laut den Einreich-Unterlagen der Asfinag (die "Heute.at" vorliegen) bringt der S1-Ausbau allerdings (je nach Szenario) keine Entlastung für die verkehrsgeplagte Donaustadt. Im Gegenteil: Der Verkehr nimmt zu. In der Esslinger Hauptstraße etwa von 20.800 auf 23.100 PKW.

Kein Parkpickerl

Nevrivy beruft sich im Gespräch mit "Heute.at" auf den Bericht der Wiener Expertengruppe laut dem der Tunnel (bzw. der S1-Ausbau) eine Entlastung der Donaustadt bringen soll. Allerdings zeigt das Szenario "C" dieses Berichts, dass trotz des Straßenausbaus die Verkehrsbelastung in Wien steigt.

Öffi-Offensive und Parkraumbewirtschaftung

Laut Szenario "B+" dieses Berichts wird die maximale Verkehrsentlastung durch eine Öffi-Offensive in Verbindung mit der Einführung des Parkpickerls erreicht. Auch das Szenario "D" (Ein Maßnahmenpaket aus Straßenasubau, Öffi-Offensive und Parkpickerl) schneidet diesbezüglich schlechter ab.

Warum hält Nevrivy am Tunnel fest?

Die Zahlen im Bericht der Wiener Expertengruppe beziehen sich auf ganz Wien. Einzige Ausnahme: Beim Unterpunkt "Entlastung der Ortskerne." Hier zeigt sich-anders als in den Asfinag-Unterlagen-eine leichte Entlastung der Ortskerne von Aspern (C,D) und Essling (D). Als Bezirkschef macht es für ihn natürlich (politisch) Sinn für diese beiden Teile der Donaustadt zu kämpfen.

Hebein schweigt

Laut einer Sprecherin der Wiener Vize-Bürgermeisterin "hat sie zu diesem Thema schon alles gesagt."Gegenüber dem ORF-Wien hatte sie im Dezember gesagt, dass der Tunnel sehr wohl Thema in den türkis-grünen Koalitionsgesprächen war. Konkreter wollte sie nicht werden.

Hebein laut Nevrivy säumig

Im Gespräch mit "Heute.at" sieht Nevrivy die Vize-Bürgermeisterin am Zug: "Bis jetzt gibt es bezüglich Parkpickerl und Öffi-Ausbau keine konkreten Maßnahmen." Auch ein Termin mit Hebein ist laut Nevrivys Büro in den nächsten Monaten nicht geplant.