Fussball
3:3-Torshow! Wiener Derby-Wahnsinn endet ohne Sieger
3:3, zwei Ausschlüsse! Das turbulente Wiener Meisterrunden-Derby endet remis. Rapid kann weiter nicht im Allianz Stadion siegen.
Derby-Wahnsinn in Hütteldorf.
Sechs Tore, zwei Ausschlüsse - Rapid und die Austria trennen sich im ersten Meisterrunden-Derby der Bundesliga-Geschichte mit 3:3. Die erbitterten Rivalen liefern sich am Sonntag am dritten Spieltag des oberen Play-offs ein emotionales Duell, das in einer Torshow mündet.
Der Punkt freut allerdings keinen der beiden Klubs so richtig. Rapid muss auch im elften Heim-Derby im Allianz Stadion auf den ersten Sieg warten. Die Austria verpasst nach der Führung in Überzahl die Chance auf den Auswärtssieg, mit dem sie am Rivalen vorbei auf Rang vier geklettert wäre.
Hitzige Derby-Schlacht
"Es war das beste Derby in den letzten zehn Jahren", strahlt Sky-Experte und Rapid-Legende Hans Krankl nach dem Abpfiff eines denkwürdigen Liga-Krachers.
Guido Burgstaller bringt die Hütteldorfer vor ausverkauftem Haus mit einem sehenswerten Flugkopfball in Führung (15.). Andreas Gruber (29.) und Haris Tabakovic (31.) lassen die Hütteldorfer durch einen Doppelschlag binnen kürzester Zeit verstummen, stellen das Spiel auf den Kopf. Dann schlägt Roman Kerschbaum zu. Der Mittelfeld-Abräumer gleicht mit einem Traum-Weitschuss vor dem Pausenpfiff aus (43.) - sein erstes Saisontor.
Der Seitenwechsel lässt keine Ruhe einkehren. Im Gegenteil. Rapid-Verteidiger Denso Kasius, der zuvor auf dem Weg in die Kabine mit Tabakovic aneinander geraten war, räumt Reinhold Ranftl mit dem gestreckten Bein ab, sieht folgerichtig Glattrot.
Tabakovic schnürt in Überzahl den Doppelpack, lässt die Gäste vom Sieg träumen (78.). Dann überschlagen sich erneut die Ereignisse. Marco Grüll stellt per Freistoß auf 3:3 (84.). Tabakovic will auf der Gegenseite abschließen, trifft Gegenspieler Leopold Querfeld am Kopf, fliegt mit Gelb-Rot vom Feld. Gleichstand in Toren und Ausschlüssen - in den Schlussminuten kochen die Emotionen über. Die Austria reklamiert mit dem Schlusspfiff auf Elfmeter, Manfred Fischer wurde von Ferdi Druijf niedergerungen. Schiedsrichter Sebastian Gishamer und der Video-Assistent winken ab.
Doppelpacker Tabakovic: "Es nervt mich extrem. Meine Rote Karte. Aber noch mehr, dass wir das Spiel nicht gewinnen."
Kein Wiener in Top 6?
Rapid hat als Vierter vier Punkte Rückstand auf den LASK, gastiert kommende Woche in Linz. Die Austria liegt einen Zähler dahinter auf Rang fünf, empfängt Klagenfurt. Beide Wiener müssen dabei auf mehrere Topspieler verzichten.
Bei Rapid fehlen neben Kasius auch Burgstaller und Thorsten Schick, die beide ihre jeweils fünfte Gelbe Karte sehen. Der Austria fehlen Tabakovic und Spielmacher Dominik Fitz gelbgesperrt.
Vor den sieben verbleibenden Runden haben beide Klubs nicht mehr die besten Karten auf die Top 6.