Angestellter angefressen
Linzer will die neue ORF-Gebühr zahlen, darf aber nicht
Keiner zahlt gerne Rechnungen. Ein Linzer wollte dennoch brav die neue ORF-Haushaltsabgabe blechen. Aber: Er durfte nicht.
Nach sechs Monaten zog der ORF eine Zwischenbilanz über die neue Haushaltsabgabe. Seit 1. Jänner sind bis auf einige Ausnahmen Menschen gesetzlich verpflichtet, einen Betrag zu zahlen. Unabhängig davon, ob sie ein TV- oder ein Radiogerät besitzen.
Der "Basis-Tarif" beträgt landesweit 15,30 Euro monatlich. Im Burgenland, Kärnten (beide 4,60 Euro), der Steiermark (4,70 Euro) und Tirol (3,10 Euro) wird noch eine sogenannte Landesabgabe draufgeschlagen. In OÖ ist das beispielsweise nicht der Fall.
Mann sauer auf ORF
Bei einem Linzer sorgt die Gebühr nun für ordentlichen Ärger. Der Angestellte erhielt dieser Tage die Zahlungsaufforderung per Brief. Obwohl er die ORF-Angebote gar nicht nutzt, wollte er die monatliche Summe von 15,30 Euro sofort begleichen.
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"Mit Zahlschein kann man nur den gesamten Jahresbetrag auf einmal zahlen", steht im Schreiben. Sein Problem: Er kann den Jahresbetrag von 183,60 Euro nicht auf einmal ausgeben, will ihn lieber monatlich per Online-Banking selbst überweisen. Das ist aber nicht möglich. Nur eine automatische Abbuchung per SEPA-Lastschrift ist laut Brief in einem monatlichen Intervall möglich.
Hohe Strafen bei Nichtzahlung
Teure Strafen drohen jenen, die weiterhin keine Abgabe entrichten. Im Falle eines Mahnverfahrens werden zehn Prozent des Betrags als Extra-Strafe aufgeschlagen. Im schlimmsten Fall schreitet sogar ein Inkassobüro ein. Weigert man sich weiter, geht es vor Gericht, wo dann bis zu 2.180 Euro an Strafe plus die Zahlung der Jahresgebühr warten. Insgesamt also knapp 2.400 Euro.
Noch haben nicht alle Österreicher das geforderte Geld einbezahlt. Seit Inkrafttreten des neuen Beitrags-Gesetzes wurden 813.000 Neuregistrierungen verzeichnet. Bei knapp 71 Prozent der Zahler wird die Summe mittels SEPA-Lastschriftmandat automatisch vom Konto abgebucht.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Ein Linzer wollte die neue ORF-Haushaltsabgabe zahlen, durfte aber nicht, da er den Jahresbetrag nicht auf einmal begleichen konnte
- Die Abgabe beträgt 15,30 Euro monatlich und muss von den meisten Menschen gezahlt werden, unabhängig davon, ob sie die ORF-Angebote nutzen oder nicht
- Bei Nichtzahlung drohen hohe Strafen, einschließlich eines möglichen Inkassoverfahrens und Gerichtsverfahrens mit Strafen von bis zu 2.400 Euro
- Bislang haben 71 Prozent der Zahler die Abgabe per SEPA-Lastschriftmandat bezahlt