Oberösterreich
Linz setzt in Altenheimen jetzt Antigen-Schnelltest ein
Um das Contact-Tracing in Altenheimen beschleunigen zu können, setzt die Stadt Linz auf ein neues Testverfahren: Antigen-Schnelltests.
Corona-Fälle in oö. Altenheimen häufen sich immer mehr. Erst am Samstag wurde ein neuer Cluster bekannt. Im Seniorenzentrum Kleinmünchen waren 20 Personen positiv auf Covid-19 getestet. Mittlerweile ist die Zahl der Erkrankten auf 57 Personen (44 Bewohner und 13 Pfleger) angewachsen. 25 Personen davon weisen Symptome auf, 16 Bewohner sind in stationärer Behandlung im Spital.
Noch nach Bekanntwerden hat der Krisenstab der Stadt Linz umgehend die Schließung des Seniorenheims angeordnet. Die betroffenen Wohnbereiche wurden isoliert.
Was ist ein Antigen-Test?
Ein Antigen-Test bietet die Möglichkeit eines direkten Nachweises viraler Antigene innerhalb kurzer Zeit (15 bis 30 Minuten). Im Unterschied zu PCR-Tests wird bei Antigen-Tests nicht das Erbgut des Virus nachgewiesen, sondern dessen Protein bzw. Proteinhülle.
Zur korrekten Durchführung von Antigen-Tests ist zur Probennahme ein Nasen-Rachen-Abstrich notwendig.
Im Gegensatz zum PCR-Test wird zur Analyse und Interpretation der Ergebnisse kein Labor und daher auch kein Labormediziner benötigt. Aus diesem Grund sollten Antigen-Tests zum gegenwärtigen Zeitpunkt ausschließlich unter ärztlicher Supervision durchgeführt werden, um eine korrekte Interpretation sicherzustellen. Das Ergebnis muss mit den Spezifikationen des Tests, den Krankheitszeichen und der Vorgeschichte der Patienten und der Vortestwahrscheinlichkeit in Kontext gesetzt werden.
Quelle: Sozialministerium
Jetzt wurde ein weiterer Schritt zum Schutz der älteren Einwohner gesetzt. Es habe sich gezeigt, dass die Zeit zwischen Testung und Vorliegen eines Ergebnisses trotz aller Bemühungen noch zu lange andauere. "Wir haben daher - zum Schutz der Bewohner und ihrer Seniorenzentren - umgehend so genannte Antigen-Schnelltests beschafft, um Infektionsketten rascher nachvollziehen und eine Weitergabe des Virus effizienter verhindern zu können", erklärt Linz-Bürgermeister Klaus Luger, Mittwochnachmittag.
Zusätzlich dazu bleiben die Schutzbestimmungen des Landes OÖ aufrecht. Das beinhaltet eine eingeschränkte Besucher-Regelung, dass die Pflege ausschließlich in den Zimmern stattfindet, das Personal in Schutzausrüstung arbeitet und immer wieder Tests durchgeführt werden.
Aktuelle Situation Covid-19 in Oberösterreich mit Stand 21. Oktober, 15 Uhr:
In Alten- und Pflegeheimen:
Wels Stadt: 12 Mitarbeiter und 28 Bewohner
Bezirk Rohrbach: 2 Mitarbeiter, 3 Bewohner, 1 Folgefall
Seniorenzentrum Linz: 13 Mitarbeiter, 44 Bewohner, 1 Folgefall
Bezirk Urfahr-Umgebung: 5 Mitarbeiter, 4 Bewohner
Bad Goisern: 7 Mitarbeiter, 24 Bewohner
Bezirk Ried: 3 Mitarbeiter, 4 Bewohner, 1 sonst. Personal
Bezirk Linz-Land: 1 Mitarbeiter, 6 Bewohner