Bim durch vier Wiener Bezirke

Linie 12 – Startschuss für Millionenprojekt gefallen

Das 60-Millionen-Euro-Projekt bringt dichtere Takte, kürzere Fahrzeiten und über 100 neue Bäume – doch nicht alle sind begeistert.

Wien Heute
Linie 12 – Startschuss für Millionenprojekt gefallen
Der Baustart für die neue Linie 12 ist gefallen.
2024 ZOOMVP

Eine neue Straßenbahnlinie soll ab Herbst 2025 gleich vier Wiener Bezirke (8., 9., 20., 2.) verbinden. Der Baustart für die Linie 12 erfolgte nun. Sie wird künftig Fahrgäste von der U6 Josefstädter Straße über die U4 Friedensbrücke bis zur Hillerstraße im 2. Bezirk befördern.

"Wir investieren in die Straßenbahnlinie 12 rund 60 Mio. Euro und schaffen damit eine neue attraktive Öffi-Verbindung. Damit verbessern wir die Anbindung des gesamten Nordbahnviertels, mit 10.000 Wohnungen, zwei Schulzentren, vielen lokalen Unternehmen und Start-ups und insgesamt 20.000 Arbeitsplätzen", sagt Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ).

Neue Bim bringt Begrünung und bessere Anbindung

Von der neuen Straßenbahn können die Fahrgäste auf vier U-Bahn-Linien umsteigen: U1, U4, U6 und zukünftig auch auf die neue U5 beim Arne-Karlsson-Park. Der Bau der neuen Straßenbahnlinie 12 bringt auch mehr Begrünung im gesamten Grätzl: Über 100 neue Bäume im 2. Bezirk werden gepflanzt. Im Streckenabschnitt Haussteinstraße bis Walcherstraße wird die Linie 12 auf rund 230 Metern über ein Grüngleis fahren.

Viele Wohnungen rund um das Nordbahnhof-Areal liegen im Nahbereich der Vorgartenstraße. Diese werden sollen durch zwei neue Straßenbahnhaltestellen noch besser an das Wiener Öffi-Netz angebunden sein. Gleiches gilt für das Stadtentwicklungsgebiet Nordwestbahnhof: Auf 44 Hektar entsteht hier bis 2035 ein neuer Stadtteil für 16.000 Menschen. Mit dem Ausbau des Stadtentwicklungsgebiets ist geplant, die Linie 12 durch das neue Viertel zu führen.

Dichtere Takte: Von 18 auf 9 Minuten

Die Linie 12 bringt auch kürzere Fahrzeiten mit den Öffis: So wird die Fahrt von der Bruno-Marek-Allee/Taborstraße bis zur Dresdner Straße (U6) von 14 bis 18 auf neun Minuten reduziert. Vom Nordbahnviertel ins Donauzentrum gelangen Öffi-Nutzer zukünftig in elf statt bisher 18 Minuten.

Die neue Linie 12

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    Die Straßenbahn fährt von der U6 Josefstädter Straße bis zur Hillerstraße.
    Die Straßenbahn fährt von der U6 Josefstädter Straße bis zur Hillerstraße.
    Wiener Linien

    "Wichtig ist uns von Anfang an, dass neue Stadtgebiete gut an bestehende Verkehrsnetze angebunden sind. Öffis haben dabei in Wien immer Vorrang und mit der Linie 12 haben wir daher in der Planung für eine optimale Öffi-Anbindung des Nordbahnviertels gesorgt. Besonders freut mich auch, dass wir im Zuge des Straßenbahnbaus auch das Radwegenetz im Viertel deutlich ausbauen und entlang der neuen Strecke für viel Begrünung sorgen", so Mobilitäts- und Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ).

    Ausbau des Radwegenetzes im Nordbahnviertel

    Zentrale Achse wird die Taborstraße zwischen Nordbahnstraße und Vorgartenstraße – hier entsteht ein neuer Zwei-Richtungsradweg. Auf der Seite des Bildungscampus Christine-Nöstlinger ergänzt ein gemischter Geh- und Radweg mit 4,5 Metern Breite das Angebot. Die Bauarbeiten in der Taborstraße bzw. am Kreuzungsplateau Nordbahnstraße haben gerade begonnen, die Fertigstellung ist im Frühjahr 2025 geplant.

    In der Vorgartenstraße wird mit der neuen Straßenbahnlinie 12 ebenfalls neue Radinfrastruktur errichtet und der Anschluss an Wiens ersten Mega-Rad-Highway in der Lassallestraße hergestellt. Ab August 2024 entstehen hier bis Sommer 2025 u.a. Ein-Richtungs-Radwege. Auch in der Nordbahnstraße wird gerade östlich der Taborstraße bis Frühjahr 2025 ein neuer, breiter Zwei-Richtungs-Radweg gebaut, der den bestehenden Zwei-Richtungs-Radweg auf der anderen Straßenseite ergänzen wird.

    Nicht alle freuen sich

    Das Vorhaben zur neuen 12er-Linie blieb bis zuletzt nicht ganz ohne Kritik. Eine Bürgerinitiative kämpft seit Jahren gegen die Umsetzung des Öffi-Projektes. Man befürchtet eine erhöhte Verkehrsbelastung, u.a. in der Vorgartenstraße. Laut der Initiative gäbe es genügend Öffi-Verbindungen zwischen dem 20. und dem 2. Bezirk. In drei Petitionen haben sie über 3.000 Unterschriften gegen die Linie 12 gesammelt. Zuletzt haben sich die Bürger einen Anwalt genommen, um juristisch gegen die Stadt vorzugehen.

    Die neue 12er-Strecke im Detail

    Neue Stationen:

    • Die neue Strecke zweigt bei der Haltestelle Rebhanngasse von den bestehenden Gleisen der Linie 2 ab. Die Kreuzung Nordbahnstraße/Taborstraße wird entsprechend adaptiert und soll als Bindeglied zwischen den beiden neuen Stadtteilen Nordbahnhof und Nordwestbahnhof vor allem für Fußgänger attraktiver gestaltet werden. Die Haltestellen bei der Rebhanngasse werden verbreitert und modernisiert.
    • Die nächste Haltestelle im Bereich der Bruno-Marek-Allee befindet sich im Herzen des Nordbahnviertels beim Bildungscampus Christine Nöstlinger und bietet eine Umsteigemöglichkeit zur Linie O.
    • Durch die Haltestelle Haussteinstraße (beim Rudolf-Bednar-Park) in der Vorgartenstraße, erhält das Grätzl beim Rudolf-Bednar-Park eine verbesserte öffentliche Verkehrsanbindung. Weiters ist die Pensionsversicherungsanstalt in der Engerthstraße über einen kurzen Fußweg erreichbar.
    • Bei der Station Vorgartenstraße wird die Verknüpfung mit der U-Bahn-Linie U1 geschaffen. Dadurch ergeben sich beispielsweise für Fahrten vom 22. in den 20. Bezirk neue Verbindungen. Die Haltestellen werden jeweils auf über fünf Meter verbreitert, um komfortables Umsteigen zu ermöglichen.
    • Die im Stuwerviertel gelegene Haltestelle Jungstraße erhält zusätzlich zur bestehenden Buslinie 11A auch eine Anbindung an das Straßenbahnnetz.
    • Die Endstelle der Linie 12 wird in der Hillerstraße liegen.

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      Leserreporter

      Auf den Punkt gebracht

      • In Wien wurde der Baustart für die neue Straßenbahnlinie 12 gefeiert, die ab Herbst 2025 vier Bezirke verbinden soll
      • Die Investition von rund 60 Mio.Euro soll die Anbindung des Nordbahnviertels verbessern und die Fahrtzeiten verkürzen
      • Die neue Bim bringt auch mehr Begrünung und eine bessere Anbindung an das Wiener Öffi-Netz
      • Außerdem ist der Ausbau des Radwegenetzes im Nordbahnviertel geplant
      red
      Akt.