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Lindner erklärt: So erlebte er den GC-Skandal
Nach dem skandalösen Platzsturm in Luzern erklärt Heinz Lindner, wie er versuchte mit den Fans zu verhandeln.
Die Grasshoppers Zürich, mit 27 Titeln Schweizer Rekordmeister, sind erstmals seit 70 Jahren abgestiegen. Bei der 0:4-Pleite gegen den FC Luzern stürmten einige Chaoten den Platz und sorgten für einen Spielabbruch.
"Außer Lindner könnt ihr alle gehen", sollen die "Fans", die bereits über den Zaun geklettert waren, gerufen haben. Österreichs Teamgoalie versuchte die Situation zu klären. "Ich habe mit ihnen das Gespräch aufgenommen und versucht zu verhandeln. Aber es war relativ schnell klar, dass Weiterspielen keine Option mehr war", erklärte der Torwart gegenüber der "Kronen Zeitung".
Die Chaoten stellten zudem eine absurde Forderung: "Gebt das Leibchen her! Lasst die Hosen runter! Verpisst euch", war zu hören.
„Ich habe im Gespräch mit den Fans herauszufiltern versucht, was noch möglich ist, habe aber relativ bald den Verantwortlichen und dem Schiedsrichter mitgeteilt, dass es kein Weiterspielen geben wird. Ich kann den Unmut der Fans verstehen, aber trotzdem hat alles seine Grenzen", erklärt Lindner und meinter zur Trikot-Erpressung: „Wenn das Hergeben der Leibchen dazu beigetragen hat, Ausschreitungen oder Gewalt zu verhindern, ist es egal, ob es entwürdigend ist oder nicht. Das war in Europa schon öfters bei Klubs der Fall, dazu stehen wir."
Bereits vor acht Jahren war Lindner als Austria-Tormann bei einem Fan-Skandal dabei, als Rapid-Anhänger im Hanappi-Stadion das Feld gestürmt hatten.
Seit Oktober 2018 sind die Grasshoppers sieglos. „Das geht mir sehr nahe. Unser Klub hat sich sehr unrühmlich in die Zweite Liga verabschiedet. Ein Klub mit so viel Tradition, so viel Flair, das tut sehr weh", so Lindner, der sich bald aus Zürich verabschieden wird.
Sein Vertrag endet im Sommer. Angebote von anderen Klubs liegen vor. Vor einigen Wochen war der 28-Jährige bei Fortuna Düsseldorf im Gespräch.
(Heute Sport)