Gesundheit
Das vergaßen Ärzte nach Kaiserschnitt im Mutterbauch
Nach ihrem Kaiserschnitt klagte die Frau monatelang über starke Schmerzen. Erst eineinhalb Jahre später fand man die Ursache.
In Auckland (Neuseeland) wurde nun ein grober Kunstfehler publik. Laut dem Bericht der neuseeländischen Beauftragten für Gesundheit und Behinderung wurde 18 Monate nach dem Kaiserschnitt ein chirurgisches Werkzeug in der Größe eines Tellers im Bauch einer Frau gefunden.
Alexis-Wundspreizer
Ein Alexis-Wund-Retraktor (AWR), also ein Wundspreizer, im Durchmesser eines Esstellers (17 Zentimeter), wurde nach der Geburt des Kindes im Auckland City Hospital im Jahr 2020 im Körper der Mutter belassen. Der AWR ist ein einziehbares zylindrisches Gerät mit einer durchsichtigen Folie, das dazu dient, die Ränder einer Wunde während einer Operation zurückzuziehen. So wird der Retraktor verwendet.
18 Monate Schmerzen
Die ungenannte Frau, die in ihren 20ern ist, unterzog sich dem Eingriff im Jahr 2020 aufgrund von Komplikationen mit ihrer Schwangerschaft, so der Bericht, der neuseeländischen Beauftragten für Gesundheit und Behinderung, Morag McDowell. Die Frau litt monatelang unter chronischen Schmerzen und unterzog sich mehreren Untersuchungen, um herauszufinden, was los war, einschließlich Röntgenaufnahmen, auf denen das Gerät nicht zu sehen war. Die Schmerzen wurden so stark, dass sie sogar die Notaufnahme des Krankenhauses aufsuchte. Bei einer CT-Untersuchung des Bauches wurde das Gerät entdeckt und 18 Monate später, also 2021, sofort entfernt. Der Gegenstand blieb unter anderem deshalb so lange unentdeckt, weil er "nicht röntgendicht" war und daher mit Röntgenstrahlen nicht erkannt werden konnte. Während des Kaiserschnitts sei ein großer Wundspreizer verwendet worden, der Chirurg jedoch entschied, dass er zu klein war und stattdessen eine extra große Version vonnöten war. Es war das zweite, größere Gerät, das in der Patientin verblieb und erst bei einem CT-Scan mehr als ein Jahr später entdeckt wurde.
Bei der Zählung nicht berücksichtigt
Im Bericht heißt es weiter, dass die Wundspreizer bei einer routinemäßigen Zählung der medizinischen Geräte in der Krankenhausabteilung nicht berücksichtigt wurden, wie es üblich ist. Dies lag möglicherweise daran, dass "der Alexis-Retraktor nicht vollständig in die Wunde eindringt, da die Hälfte des Retraktors außerhalb des Patienten bleiben muss und daher nicht Gefahr läuft, zurückgehalten zu werden", sagte eine Krankenschwester der Kommission. Die Gesundheitsbehörde von Auckland empfahl dem Personal trotzdem, die Wundspreizer bei der Zählung künftig zu berücksichtigen. Die Gesundheitsbehörde hat sich für das Unglück entschuldigt, muss dies aber innerhalb von drei Wochen schriftlich wiederholen.