Heftige Vorwürfe
"Letzte Generation" will Regierung einsperren
Am Montag legten die Klima-Kleber erneut wichtige Verkehrsrouten in Wien lahm. Via Aussendung erhoben sie danach schwere Anschuldigungen.
Samstag beim Ski-Weltcup in Tirol, heute schon wieder in Wien. Die Aktivistengruppe der "Letzten Generation" war am Montagmorgen in der Bundeshauptstadt "im Einsatz". Dabei hatten es die Klimakleber unter anderem auf die A2 abgesehen. So sollte der Verkehr stadteinwärts lahmgelegt werden. Und der Plan ging auf: Auf der wichtigen Pendler-Route ging in der Früh nichts mehr – denn Aktivisten hatten sich auf der Autobahn mit einer Sand-Sekundenkleber-Mischung festgemacht.
Klimakleber überschüttet, getreten, angefahren
Die Folge waren bis zu 2,5 Stunden Stau. Auf insgesamt rund 20 Kilometer standen die Autos. Das führte bei einigen Autofahrern zu einer Aggressionswelle. Videos des Protests zeigen, wie verärgerte Autofahrer die Klimaaktivisten angehen. Auf den Bildern ist zu sehen, wie ein Autolenker mehrere Protestierende mit Wasser überschütten. Anschließend tritt derselbe Mann nach den Klimaklebern. Auf einer anderen Sequenz ist zu sehen, wie ein Kleinwagen mit Badener Kennzeichen einen der Klimakleber anfährt.
Schwere Anschuldigungen gegen Regierung
Nach Angaben der "Letzten Generation" wurden bei dem Protestaktionen am Vormittag mindestens 25 Aktivistinnen und Aktivisten festgenommen und ins Polizeianhaltezentrum Rossauer Lände gebracht. Die Aktivisten äußern sich nun zu dem Verhaftungen am Morgen und erheben schwere Vorwürfe gegen die Behörden. Es sei erschreckend, dass die Persönlichkeitsrechte der Protestierenden nicht geachtet würden, heißt es in einer Aussendung. Die Einsperrungen seien "völlig willkürlich".
„Die wahren Kriminellen sitzen in der Regierung. (...) Sie sollten eingesperrt werden, nicht wir.“
Neben den am Montagvormittag verhafteten Personen sitzt eine weitere Klimaaktivistin derzeit im Polizeianhaltezentrum Rossauer Lände. Dabei handelt es sich um die Mitbegründerin der "Letzten Generation" Martha Krumpeck. Die 31-Jährige soll nach Angaben der Aktivistengruppe noch bis Ende November im Polizeianhaltezentrum bleiben.
In ihrer Aussendung erheben die Klimakleber auch schwere Anschuldigungen gegen die Regierung. "Die wahren Kriminellen sitzen in der Regierung und nicken munter weiter fossile Subventionen ab," lautet der Vorwurf. "Sie sollten eingesperrt werden, nicht wir, denn sie lassen unser Steuergeld direkt in die Vernichtung unserer Zukunft fließen.
Zum Schluss richteten die Aktivisten noch eine Forderung an die Politik. "Wir müssen anfangen, Lösungen umzusetzen, wie zum Beispiel die Empfehlungen des Klimarates!", fordert Aktivistensprecherin Marina Hagen-Canaval.