PR-Aktion vor Gerichtstermin?

Lena Schilling will "um jeden Millimeter kämpfen"

Drei Tage vor ihrer nächsten Gerichtsverhandlung preschte die Grüne EU-Parlamentarierin Lena Schilling mit einer Klima-Kampfansage vor.

Bernd Watzka
Lena Schilling will "um jeden Millimeter kämpfen"
Das Öko-Aktivisten-Paar Veronika und Sebastian Bohrn Mena (re.) hatte Lena Schilling geklagt. Der Prozess geht jetzt weiter.
Sabine Hertel, Helmut Graf/Montage "Heute"

Von der politischen "Buh-Frau" mit anhängigen Klagen und Glaubwürdigkeitsproblemen zur selbsternannten Klima-Kämpferin: EU-Parlamentarierin Lena Schilling versucht offenbar, mit einer aktivistischen Klimaschutz-Ansage von ihren juristischen Problemen abzulenken.

"Schwierige Verhandlungen" für Gipfel-Resolution

„Die schwierigen Verhandlungen über die COP-Resolution haben gezeigt, dass wir in den nächsten fünf Jahren um jeden Millimeter an Klima-Ambitionen hart kämpfen werden müssen", so Schilling nach der Einigung des EU-Umweltausschusses auf eine Position zur derzeitigen Klimakonferenz (COP 29) in Baku.

"Bedürfnisse der Entwicklungsländer"

Die EU-Parlamentarier hätten eine "deutliche Formulierung zur erschreckenden Menschenrechtslage in Aserbaidschan" gefunden, meinte Schilling. Sie forderte die EU-Unterhändler demnach "nachdrücklich auf, ambitionierte Finanzierungsziele auszuhandeln, die die Bedürfnisse der Entwicklungsländer" widerspiegeln.

"Klare Klimaziele" eingefordert

"Ohne klare Klimaziele wird die EU bei der Klimakonferenz von den anderen Staaten weniger Vertrauen erhalten und die eigene Verhandlungsposition schwächen", mutmaßt Schilling, für die es "unverantwortlich" sei, dass sich die Europäische Volkspartei nicht "auf das Minimalziel von Minus 90 Prozent an Emissionen bis 2040" festlegen wollte.

Wir haben eine deutliche Formulierung zur erschreckenden Menschenrechtslage in Aserbaidschan gefunden.
Lena Schilling
EU-Abgeordnete

Gegen "rechtsextreme Klimaleugner"

Noch schlimmer wären nur "die Vorschläge der rechtsextremen Klimaleugner gewesen, die keinerlei Klimaschutzmaßnahmen und alle bisherigen Fortschritte der EU rückgängig machen" wollten, so Schillings Expertise.

20.000 Euro pro Jahr an Spenden

Lena Schilling war erst Anfang Oktober nach monatelangem, öffentlichen Schweigen – mitsamt neuer Pressesprecherin – an die Medien getreten. Die einstige Umweltaktivistin kündigte an, "jedes sechste Gehalt zu spenden, also halbjährlich ein Brutto-Monatsgehalt (10.000 Euro)", erklärt ihre neue Sprecherin Stefanie Wehlend gegenüber "Heute".

Erste Überweisung erst im Dezember

3.000 Euro davon sollten dem grünen Bürgerinitiativenverein zugutekommen. "Mit den restlichen 7.000 Euro sollen halbjährlich Aktivisten unterstützt werden", so Wehlend. Die erste Überweisung – für einen aserbaidschanischen Bürgerrechtler – erfolge allerdings erst im Dezember.

Gerichtstermin für Schilling am 24. Oktober

Vor dem für 24. Oktober angesetzten Gerichtstermin kochte die Affäre um die grüne EU-Abgeordnete wieder hoch. Das Öko-Aktivistenpaar Veronika und Sebastian Bohrn Mena hatte seine frühere Freundin Schilling ja geklagt, nachdem diese wiederholt rufschädigende Behauptungen über das Paar verbreitet hatte.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Drei Tage vor ihrer nächsten Gerichtsverhandlung will EU-Parlamentarierin Lena Schilling mit einer Klima-Kampfansage offenbar von ihren juristischen Problemen ablenken
    • Sie betont die Notwendigkeit, um jeden Millimeter an Klima-Ambitionen zu kämpfen, und kündigt an, jedes sechste Gehalt zu spenden, während die Gerichts-Affäre um sie weitergeht
    bw
    Akt.