Von Eltern angezeigt

Lehrerin nennt Schülerin bei anderem Namen – gefeuert

In den USA ist erstmals eine Pädagogin aufgrund des "Spitznamen"-Gesetzes gefeuert worden. Massen an Schülern verteidigen die beliebte Lehrerin.
Newsdesk Heute
14.04.2025, 22:40

Melissa Calhoun aus Florida dürfte die erste Lehrerin in den Vereinigten Staaten sein, die aufgrund des erst im letzten Schuljahr eingeführten "Spitznamen"-Gesetzes ihren Job verloren hat. Sie hatte eine ihrer Schülerinnen auf deren Wunsch hin mit einem anderem Vornamen angesprochen – ohne die ausdrückliche Zustimmung der Eltern. Als diese davon erfuhren, zeigten sie die beliebte Pädagogin bei der Schulbehörde an. Das berichten verschiedene US-Medien wie "Florida Today" und "New York Post".

Die seit elf Jahren an der Satellite High School höchst engagierte Lehrerin verstieß mutmaßlich wissentlich gegen ein Gesetz, das der republikanische Gouverneur Ron DeSantis im Rahmen seines "war on woke" erlassen hatte. Es ist dadurch verboten, Kinder mit einem anderen als dem Namen auf der Geburtsurkunde anzusprechen, solange die Eltern dem nicht auf einem eigenen Formular explizit zustimmen. Das gilt auch für Spitznamen und Abkürzungen wie Tom für Thomas. Was die Heranwachsenden wollen, darauf pfeift der rechtskonservative Gesetzgeber.

Melissa Calhouns Entlassung hat eine Welle der Empörung ausgelöst: "Diese Lehrerin hat in ihrem Klassenzimmer und im Leben unserer Schüler – einschließlich meines eigenen Kindes – viel bewirkt. Sie hat mehr verdient als einen stillen Abgang. Sie hat Fairness, Kontext und Mitgefühl verdient", donnerte die Mutter und Schulangestellte Kristine Staniec bei der Sitzung der Schulbehörde von Brevard County. Gruppen von Schülern protestierten am Donnerstag vor der Satellite High School gegen Calhouns Entlassung.

48.000 unterzeichnen gegen Entlassung

Eine andere Schülerin, die in der Schule nicht mit ihrem richtigen Namen angesprochen wird, sagte, sie finde den Vorfall äußerst beunruhigend. "Die Tatsache, dass das jeder Lehrer hätte sein können, ist beängstigend. Das hätte auch einer meiner Lehrer sein können", sagte sie. "Sie hat versucht, der Schülerin gegenüber respektvoll zu sein."

Eine Petition auf change.org, die Calhouns Wiedereinstellung fordert, hat in weniger als einer Woche mehr als 48.000 Unterschriften gesammelt. Im Begleittext wird sie folgendermaßen beschrieben: "Frau Calhoun ist die Verkörperung dessen, was gute Bildung sein sollte: integrativ, verständnisvoll und respektvoll gegenüber der Individualität. Sie zu verlieren wäre ein großer Verlust für die Satellite High School und die Bildungsgemeinschaft von Brevard County."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 15.04.2025, 16:29, 14.04.2025, 22:40
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