Extremismus-Prävention
Lehrer warnen vor Radikalisierung: Workshops an Schulen
Neue Workshops an Schulen sollen künftig über Themen wie Menschenrechte und den Kampf gegen Antisemitismus aufklären.
Innenminister Gerhard Karner, Bildungsminister Martin Polaschek, Jugendstaatssekretärin Plakolm und Landesrätin Christiane Teschl- Hofmeister (alle ÖVP) präsentierten am Montag das neue Extremismus-Präventions-Programm für Schulen. Unter dem Titel "RE#work" werden künftig Workshops, die von speziell geschulten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst durchgeführt.
Der Startschuss für das in Kooperation von Innen- und Bildungsministerium entstandene Projekt ist am Montag in St. Pölten gefallen. Eine österreichweite Ausrollung mit 300 Einheiten ist im nächsten Jahr geplant. Die behandelten Themengebiete beinhalten laut Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) das Verbots- und Symbole-Gesetz sowie Demokratie, Menschenrechte und den Kampf gegen Antisemitismus - "aktuell ganz, ganz wichtig", wie Karner bei einem Pressestatement festhielt.
"Extremismus ist in jeder Form Gift für unsere Gesellschaft"
Nach Schaffung der Präventionseinheit in der DSN seien derzeit 60 Beamte und Beamtinnen österreichweit tätig, um ihre Erfahrung und ihr Wissen weiterzugeben, nächstes Jahr kämen weitere 75 dazu, Ende 2025 sollten es insgesamt 200 sein, meinte der Innenminister und nannte als Hauptzielgruppen des Präventionsprogramms neben den Jugendlichen in den Schulen auch Workshops für Eltern, Pädagogen und Pädagoginnen, Betriebe etc.
"Extremismus ist in jeder Form Gift für unsere Gesellschaft", betonteStaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP). Es sei "alarmierend", dass extremistische Tendenzen zunehmen. Insbesondere junge Menschen seien empfänglich für extremistische Propaganda, hier müsse noch mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden.
3.800 Workshops bis Jahresende
Bundesminister Martin Polaschek sprach von rund 3.800 Workshops, die bis zum Jahresende durchgeführt sein werden, und unterstrich die Wichtigkeit, Schüler und Schülerinnen das entsprechende Knowhow und die Kompetenz mitzugeben, um sie besser zu wappnen: "Extremismus und Antisemitismus haben in unserem Land keinen Platz. Wir müssen Werte wie Toleranz, Respekt, Religions- und Gewaltfreiheit sowohl inner-als auch außerhalb der Schule vermitteln".
Am Wochenende hatte die Lehrergewerkschaft vor einer zunehmenden Radikalisierung an Wiener Schulen gewarnt. Migrationsforscher Kenan Güngor begrüßt die Pläne der Regierung, es gebe jedoch noch Luft nach oben. Er forderte Räume in denen Schüler sich mit Demokratiekultur auseinandersetzen können.