Keine Lehrkräfte, kein Geld
Lehrer-Hilferuf: 20 Schüler mehr, aber kein Personal
Ein neuer Bericht weist auf alarmierende Defizite in Wiens Schulen hin. Eine Volksschule in Hernals zeigt, wie sehr die Lehrer unter Druck stehen.
Der Handlungsbedarf in Wiens Schulen ist groß. Mehr Lehrkräfte pro Klasse und mehr psychologische Unterstützung wünschen sich die Lehrer und Schulleitungen für die Pflichtschulen. Das geht aus einem aktuellen Bericht der Mega Bildungsstiftung hervor.
Fokusgruppengespräche mit insgesamt 59 Lehrern, Schulleitern und Sozialarbeitern in Pflichtschulen haben gezeigt, "dass hier wirklich dringender Handlungsbedarf besteht, dass neben klassischem Unterrichten wie Mathematik, Deutsch, Englisch auch auf das Thema der psychosozialen Gesundheit mehr Wert gelegt wird", so Andreas Ambros-Lechner, Generalsekretär der Mega Bildungsstiftung gegenüber ORF Wien.
Bericht zeigt große Defizite in Wiens Schulen auf
Der Bericht der Mega Bildungsstiftung zeigt Herausforderungen und Defizite bei digitalen Medien, der Wertschätzung des Lehrpersonals und bei finanziellen, räumlichen und personellen Ressourcen.
Kinder würden immer mehr mit emotionalen und psychischen Problemen kämpfen und den Lehrkräften fehle es an Unterstützung, um diesen Schülern entsprechend helfen zu können. "Wir brauchen multiprofessionelle Teams, die uns dabei unterstützen, damit wir die Kinder unterstützen können“, sagt Bettina El-Ansari-Girakhoo, Direktorin der Volksschule Kunterbunt in Hernals.
Es fehlt an Sprachlehrern und Dolmetschern
In den vergangenen Monaten hat die Schule Kunterbunt knapp 20 Kinder durch Familienzusammenführungen dazugekommen. Mehr Lehrkräfte gibt es allerdings nicht, wie die Direktorin angibt. Andere Kinder begleiten die Neuankömmlinge für den Anfang in deren Sprache – eine Notlösung. Rund drei Viertel der Kinder an der Hernalser Schule haben nicht Deutsch als Erstsprache.