LEGOs "Zelda"-Set ist ein echt legendäres Sammlerstück

"Super Mario" bekam über die jüngsten Monate eine schier gewaltige Zahl an LEGO-Sets spendiert, nun gibt es mit Nintendo eine neue Kollaboration, bei der die titelgebende Prinzessin Zelda und der Abenteurer Link im Mittelpunkt stehen. "LEGO The Legend of Zelda Deku-Baum 2-in-1" nennt sich das Modell, das sich an Sammler ab 18 Jahren richtet und entsprechend auf die Brieftasche schlägt. 299,99 Euro sind für das Set mit der Nummer 77092 fällig, dafür gibt es exakt 2.500 Teile, vier Minifiguren und zwei Bauvarianten. Ältere "Zelda"-Fans können sich an dem Baum aus "Ocarina of Time" versuchen, jüngere Zocker an dem aus "Breath of the Wild".

Dass das Set nicht nur teuer, sondern ein fantastisches Modell für Fans und Sammler ist, zeigen bereits die vier Minifiguren, die mit den ersten vier Kunststoffsäckchen im klassisch schwarzen Karton mit Aufdruck der beiden Bauvarianten zusammengestöpselt werden. Für "The Legend of Zelda: Ocarina of Time" gibt es eine junge und eine etwas ältere Version des Helden Link. Die Details sind fantastisch: Jung-Link, der in diesem Alter den Auftrag erhält, das Schloss Hyrule zu finden, zeigt sich mit grünem Rock, Schwert und Schild, die ältere Version Links, die das Master-Schwert fand, mit grüner Hose und dem magischen, blauen Instrument.

Keinerlei Sticker, nur bedruckte Bausteine

Für die Version des Sets aus "The Legend of Zelda: Breath of the Wild" wiederum kommt Prinzessin Zelda ins Spiel, mit feinstens detaillierten Verzierungen am blauen Oberteil und dem mysteriösen Tablet in der Hand, das Link Zugang zu den Schreinen des Videospiels gibt. Außerdem gibt es in dieser Version eine noch ältere Version von Link, der ebenso tolle Muster am blauen Oberteil zeigt und ein größeres Schwert sowie das wunderschön bedruckte Schild des Reisenden bei sich trägt. Bedruckt ist auch das Motto des LEGO-Sets, das sich durch den gesamten Bau zieht: Es gibt keinerlei Sticker, sondern nur bedruckte Bausteine. Richtig so!

Entscheiden muss man sich übrigens nicht direkt für eine Bauvariante, denn die Montage der Inhalte der ersten neun der über 20 Kunststoff-Säckchen gleicht sich in beiden Varianten. Vorbereiten darf man sich aber ein beiden Fällen auf einen vier- bis fünfstündigen Bauprozess, wer eine nach der anderen Variante errichten will, rechnet noch einmal eineinhalb bis zwei Stunden dazu. Für den "Heute"-Test haben wir uns für die etwas buntere und detailreichere Variante aus "Breath of the Wild" entschieden. Gestartet wird allerdings mit einem "separaten" Modell, nämlich Links Baumhaus, das so detailreich ist, dass es ein eigenes Set wert wäre.

Zahlreiche Objekte aus den Games sind zu entdecken

Während das Baumhaus (für den Bau wird der Inhalt von zwei Baustein-Päckchen verwendet) aus Steinen und Platten in den Farben Schwarz, Grün und Braun hochgezogen wird, faszinieren die kleinen Items und Objekte, die darin und darum herum untergebracht werden. Links treue Fee Navi begleitet ihn auf Wunsch des Deku-Baumes auch im LEGO-Set auf seiner Reise durch Hyrule, in einer Kiste im Baumhaus finden sich eine Bombe, magische Tränke zur Stärkung und Links Greifhaken sowie das ikonische Hylia-Schild und der Kompass. Weiter geht es mit dem "Vorgarten" des Deku-Baums mit vielen Pflanzen-Elementen und auch dem Master-Schwert.

Aus Blöcken wird eine Felsformation errichtet, aus der Link in einem der legendärsten Szenen der Videospielwelt das Master-Schwert zieht. Generell fällt der gesamte Bauprozess nicht allzu schwierig aus, dafür gibt es aber auch sich kaum wiederholende Bauschritte und eine kreative Nutzung bekannter Klemmstein-Elemente. So ist der Master-Schwert-Fundort mit Steckern an das Areal des Deku-Baums fixierbar, genauso gut kann man es nach Geschmack aber neben dem Deku-Baum und dem Baumhaus stehen lassen. Hingucker gibt es auch hier jede Menge, dank knallgrüner Blätter, rosa Blüten, Pilzen und Zeldas Lieblingsblumen, Prinzessinnen-Enzian.

Set wächst erst in die Breite, dann ordentlich in die Höhe

Mit Klemmstein-Sack Nummer 4 hat dann auch der beste Musiker des Waldes seinen wahrlich übergroßen Auftritt. Der Korok Hestu schüttelt in der Lego-Version seine Marakas, Gamer und Gamerinnen kennen ihn als spendablen Gesellen, der das Inventory von Link erweitert. Ab Bauschritt 5 wird dann auch endlich mit dem Grundgerüst des Deku-Baums begonnen, bis inklusive Klemmstein-Sack 7 entsteht eine überraschend große Fläche für das Set. Übrigens wächst das Set später auch ordentlich in die Höhe: 33 Zentimeter in der "Ocarina of Time"- und 31 Zentimeter in der "Breath of the Wild"-Version. Das macht im Schaukasten Eindruck.

Mit Abschluss von Säckchen 9 steht nicht nur das Grundgerüst des Stamms und erste Details wie Trittplatten, Pflanzen und Blumen schmücken den Wald, auch fällt hier die Entscheidung, welche Version man nun errichten will. Je nach Variante bleiben einige der Klemmstein-Säcke übrig, denn sie enthalten für die jeweilige Variante exklusive Steine. So bevölkert ein Dekuranha den Wald in der "Ocarina of Time"-Version, zudem gibt es eine weitere Navi-Fee, einen süßen Spross des Deku-Baums, auf der Rückseite des Modells ein großes Spinnennetz und einen per Drück-Mechanismus aktivierbaren Skulltulas und eine Schatztruhe mit der Feen-Schleuder.

Detailreichere und buntere "Breath of the Wild"-Version

Was die für den Test gebaute "Breath of the Wild"-Version an Höhe im Vergleich mit dem Gegenstück vermissen lässt, macht sie mit Details und Farben mehr als wieder gut. Hier findet sich das Master-Schwert im Stein, kleine Bäume flankieren den Deku-Baum, dicke Wurzeln ziehen sich vom Stamm Richtung Waldboden. Dem Detailreichtum sind bei den letzten paar Säckchen aber auch ordentlich Detailarbeiten geschuldet. So müssen für das rosa Blätterdach in zwei Farben zahlreiche Blüten-Elemente an den Ästen angebracht und positioniert werden, gleiches gilt für grüne Blätter-Elemente, die die Baumkronen rund um den Stamm bilden.

Für echte Fans und Entdecker werden zudem der Shieka-Stein und Schreine unter den Platten des Stamms versteckt, für das Kochen von stärkenden Speisen wird eine Feuerstelle samt Schale umgesetzt und die Hüter des Waldes, die Kroks, nisten sich in der hohlen Krone des Stamms ein. Kurz: Das "The Legend of Zelda"-LEGO-Set ist ein Feuerwerk an liebevoll und herzerwärmend umgesetzten Details, die man erst nach und nach entdeckt. Die Qualität ist dieses Mal übrigens überragend: Die Aufdrucke sind unbeschädigt und gerade, die Bausteine und Bauschritte führen zu einer überraschend stabilen Konstruktion und die Farben sind kräftig.

LEGOs "Zelda"-Set ist ein echt legendäres Sammlerstück

Mit einem Mechanismus auf der Rückseite kann der Deku-Baum als krönendes Detail auch noch zum Sprechen gebracht werden. Dabei bewegen sich auf der Vorderseite der Mund und die Augenpartie des Baums, was trotz simpler Umsetzung richtig gut aussieht. Kleiner Tipp am Rande: Bei diesem Set macht die Nutzung von LEGOs Builder-App für Mobilgeräte wirklich Sinn, denn die über 400 Seiten dicke Bauanleitung macht es nicht so einfach wie die App, aus einer fertigen Version die Teile wieder abzubauen und die andere Version zu errichten. In der App kann dagegen der Baufortschritt gespeichert werden, damit klappt es mit dem Umbau leichter.

Einen Vorteil haben die je nach Version überschüssigen Klemmsteine übrigens, mit ihnen kann man optional selbst kreativ werden. Das Set zeigt nämlich fantastische Details an der Front und an den Seiten, hinten wirkt es dagegen karger. Hier können kreative Köpfe die übrigen Steine verwenden, um das Set auch von hinten zu verzieren oder zu verkleiden. Bitter: Wer wirklich beide Varianten zeitgleich ausstellen will, kommt um ein zweites Set um noch einmal rund 300 Euro nicht herum. LEGOs "Zelda"-Set ist aber ein echt legendäres Sammlerstück, bei dem die vielen bedruckten Steine, der Detailreichtum und die Qualität hervorragend ausgefallen sind.