Games
LEGO UCS Venator – galaktisch gutes "Star Wars"-Set
LEGO veröffentlicht als neues Mitglied der "Ultimate Collector Series" den gigantischen "Republikanischen Angriffskreuzer der Venator-Klasse".
Eines der legendärsten LEGO-Modelle aller Zeiten hat ein neues Set bekommen. Die Rede ist vom Sternzerstörer aus "Star Wars", der nun als Modell-Nummer 75367 und dem offiziellen Namen "Republikanischer Angriffskreuzer der Venator-Klasse" erhältlich ist. Da das Set nicht nur gigantisch groß, sondern auch Teil von LEGOs "Ultimate Collector Series" seltener Modelle und entsprechend auch mit der offiziellen "Star Wars"-Lizenz ausgestattet ist, schlägt es mit rund 650 Euro zu Buche. Dass es überhaupt ein neues Modell gibt, zeigt seine Beliebtheit – so waren alle kleinen und großen LEGO-Sets des Sternzerstörers echte Verkaufsschlager. Ohne Mankos waren sie allerdings nicht, vor allem das bisher größte Modell stand auch in der Kritik.
Der LEGO "Imperialer Sternzerstörer" (#75252) erschien einerseits als gewaltiges und beeindruckendes Modell, vielen Fans missfielen aber andererseits die detailarmen Verkleidungen des Raumschiffs ebenso wie fehlende Stabilität, deutlich sichtbare Spaltmaße und vor allem die Farblosigkeit. Grau in grau war zwar auch der Film-Sternzerstörer gehalten, als Modell war das einigen Sammlern aber etwas zu eintönig. Nun macht sich der neue "Republikanische Angriffskreuzer der Venator-Klasse" auf, ein ebenso beeindruckendes Modell wie sein großes Vorbild abzuliefern und dabei die Fehler seines Vorgängers auszuräumen. Und das gelingt dem neuen LEGO-Set überraschend gut – "Heute" hat es jetzt zusammengebaut.
Das neue LEGO-Set fährt sämtliche Superlative auf
Das neue Modell entspringt der Klonkriege-Saga der "Star Wars"-Reihe, die zum Niedergang der Jedi geführt hatte. Und auch das neue LEGO-Set fährt bei den Daten Superlative auf: 5.374 Teile (rund 12,1 Cent pro Baustein), 32 Zentimeter Höhe, 54 Zentimeter Breite und 109 (!) Zentimeter Länge, zwei Bauphasen-Kartons, vier Anleitungshefte und 48 Baustein-Säcke. Auf den schön gestalteten Kartons sind Szenen aus "Star Wars" zu sehen, die große Schachtel zeigt das Modell zudem aus verschiedenen Winkeln und hebt die besonderen Details des Venator hervor. Sticker sind beim Set zum Glück Mangelware – gerade einmal sechs Klebe-Designs müssen angebracht werden. Für den Preis hätten die Steine aber bedruckt sein dürfen.
Schade, denn vier der Sticker-Designs, die auf 6x6-Bausteine geklebt werden, erschienen bereits als bedruckte Teile. Zumindest machen es die fast quadratische Form der Sticker einfach, sie präzise auf die Steine zu kleben. Freuen darf man sich wiederum über zwei besondere Minifiguren – Captain Rex und Admiral Yularen. Beide Figuren sind im "Star Wars"-Universum eng mit Anakin Skywalker verbunden und über die Jahre zu echten Fan-Lieblingen mutiert. Rex bekam einen modernen Helm mit Visier spendiert und es wurde viel Herzblut in die Details wie dem unverwechselbaren Entfernungsmesser gesteckt. Schade nur, dass das Elite-Kleidungsstück namens Kama aufgedruckt wurde und nicht aus Stoff besteht.
Der Bau beginnt mit sehr klassischen Montage-Schritten
Yularen wiederum kommt mit seinem ikonischen Schnauzbart, verbissenem Gesichtsausdruck und dem originalgetreuen, aufgedruckten Rang auf seiner Dienstuniform der Republik. Bis auf seinen Gürtel sind ansonsten allerdings wenige Details und keinerlei Accessoires enthalten – Rex darf zumindest zwei Waffen in den Händen halten. Beide Minifiguren werden neben dem Aufsteller mit den Informationen zum LEGO-Set platziert. Dort findet sich als kleines Highlight auch ein exklusiver 1x4x3-Stein – das schwarze Bauteil mit Aufdruck feiert das 20-Jahr-Jubiläum der Klonkriege-Saga. Der Modell-Bau beginnt mit Karton 1, der zwei Anleitungshefte und 23 Bauteil-Säckchen enthält – und anfangs sehr klassischen Montage-Schritten.
Das größte "Clone Wars"-Set, das jemals erschienen ist, bietet trotz seines grauen Designs mit roten Elementen an der Außenseite überraschend viele bunte Steine – sogar ein rosa Klemmstein hat den Weg in eines der Säckchen gefunden. Gestartet wird mit einem Grundgerüst, das aus zahlreichen miteinander verstrebten Balken sowie Leisten entsteht und in zwei Teilen errichtet wird, die dann mit orangen Technic-Pins miteinander verbunden werden. Schon da zeigt sich, dass das Modell ultrastabil ausfällt. Hier wackelt nichts und auch wenn man etwas kräftiger zupackt, brechen keine Steine heraus. Weiters wird ein kleiner Teil des Hecks ans Gerät fixiert, bevor zwei große und fest verbaute Ständer das Gerüst anheben.
Grau und rote Details – eine fantastisch gute LEGO-Farbwahl
Weiter geht es mit der Brücke des Sternzerstörers, die ebenfalls wie die bisherigen Bauschritte fast vollkommen klassisch aus den meistverwendeten Bricks sowie Plates besteht. Da sich daraus aber einige schräge und sehr schön anzusehende Details ergeben und auf der Oberseite auch noch Platten in aufgestelltem Format eingesetzt werden, entsteht ein toller Eindruck der ikonischen Doppelbrücke, die viele kleine Hingucker zu bieten hat. Schon in dieser frühen Phase zeigt sich, dass die Farbwahl – Grau mit roten Elementen – beim neuen Modell einfach fantastisch gut aussieht. Danach endet nach dem schnellen Einspannen von Streben wird es dann etwas monotoner, Verkleidungen und Triebwerke errichtet man doppelt.
Kleines Detail mittendrin: Die vier Anleitungen überlappen sich nur zum Teil – das ermöglicht es, dass das Modell auch von mehreren Personen gleichzeitig gebaut werden, etwa eine errichtet das Grundgerüst, eine die Abdeckplatten und eine die Triebwerke. Baut man das Modell alleine auf, ist man gut zwölf bis 15 Stunden beschäftigt. Während die Verkleidungsplatten einfach aus mehreren kleineren Platten errichtet und mit Baustein-Leisten stabilisiert werden, sind die Triebwerke anspruchsvoller zu montieren – und sehen durch die verwendeten, gezackten Räder, die wir von den LEGO "Power Miners"-Modellen kennen, auch noch richtig gut aus. Klasse: Die Triebwerke hängen nicht durch, sondern stecken fest im Modell.
LEGO UCS Venator – galaktisch gutes "Star Wars"-Set
Wir sind übrigens mittlerweile beim zweiten Bauteil-Karton mit seinen ebenfalls zwei Anleitungen und 25 Baustein-Säckchen angekommen. Überraschend ist, wie viele tolle Details am Rahmen zwischen den Abdeckplatten zu finden sind, von einem Hangar mit einem startenden Republikanischen Gunship (in originalem Maßstab im Vergleich zum Angriffskreuzer!) über Lüftungsgitter bis hin zu Laserkanonen. Damit hat das neue Modell seinem Imperialen Gegenstück einiges voraus. Schade: "Inneneinrichtung" gibt es keine. Platz wäre für Figuren, Maschinenräume und Mannschaftsquartiere genug unter den Platten gewesen. Und auch in Sachen Funktionalität muss man auf alles verzichten – das Modell dient rein zum Aufstellen im Regal.
Apropos aufstellen: Mit 109 Zentimeter Länge ist das Modell beeindruckend groß und hat nicht so schnell irgendwo Platz. Lobenswert ist, wie stabil das Modell ist – man kann es anheben und auch anstoßen, ohne dass Teile herausbrechen. Dafür sorgt ein durchdachtes Montage-System mit adjustierbaren Winkel-Bausteinen und Gelenken, in die die Platten eingerastet werden. Meckern darf man bei dem Preis über die Sticker und die fehlende Funktionalität sowie "Inneneinrichtung". Fantastisch ist der "Republikanische Angriffskreuzer der Venator-Klasse" allerdings, wenn es um Farbgestaltung, Qualität, Stabilität, Details und Größe geht. Das gigantisch große LEGO-Modell stellt alle bisherigen Sternzerstörer mit Leichtigkeit in den Schatten und avanciert zum Herzstück einer jeden LEGO-Sammlung, die sich um das "Star Wars"-Universum dreht.