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LEGO Optimus Prime im Test: Ein echter Transformer
Transformers und den legendären Autobot-Anführer gab es zwar schon als LEGO-Sets, der neue Optimus Prime ist nun aber tatsächlich transformierbar.
Für 169,99 Euro macht LEGO nun den Traum vieler Transformers-Fans wahr. Die Kult-Wesen aus Comics und Filmen, die sich von Robotern in Fahr- und Flugzeuge verwandeln können, wurden zwar schon in der Vergangenheit mit einigen LEGO-Sets bedacht, die Hauptkomponente fehlte dabei aber. Nun gibt es mit dem neuen LEGO-Set 10302 namens "Oprimus Prime" den Anführer der Autobots aber als wirklich transformierbares Bastelset. "Heute" durfte das neue Set, bestehend aus 1.508 Teilen, bereits vor dem Erscheinen am 1. Juni ausprobieren. Kann es die hohen Fan-Erwartungen erfüllen?
LEGO selbst gibt die Altersempfehlung beim neuen Set mit 18+ Jahren an, allzu anspruchsvoll wird es beim Bau allerdings nicht und jüngere Fans werden das Set ebenfalls ohne Probleme zusammenstecken können. Zwar ist der LEGO-Transformer mit seiner Umwandel-Möglichkeit innovativ ausgefallen, beim Bau selbst geht es aber überraschend klassisch zu. Toll ist übrigens die Packung inszeniert: Auf schwarzem Hintergrund prangt im Großformat Optimus Prime samt dem originalen "Transformers"-Logo, auf der Hinterseite wird auf die Umbau-Funktion und das Zubehör in kleineren Bildern hingewiesen.
Wenig Sticker und überraschend spannender Aufbau
In der Packung finden sich die auf zehn Säckchen aufgeteilten 1.508 Bauteile sowie eine mit knapp über 170 Seiten eher dünne Bauanleitung und ein kleiner Stickerbogen. Sticker-Feinde müssen nicht die Nase rümpfen, denn es gibt gerade einmal fünf Aufkleber, die an verschiedenen Bauteilen angebracht werden müssen und mit ihrer rechteckigen Form zudem sehr leicht aufzupicken sind. Trotzdem ein kleiner Kritikpunkt: Bei so wenigen Stickern hätte uns LEGO ruhig einfach vorab bedruckte Bausteine liefern dürfen. Dies ist allerdings eine Causa, die sich durch recht viele vor allem neue LEGO-Sets zieht.
Die Bauabschnitte des Sets gliedern sich in drei Module. Im ersten Schritt wird aus den Päckchen 1 bis 3 der Oberkörper von Optimus beziehungsweise die Fahrerkabine des Lastwagens gebaut. Im zweiten Modul entstehen aus den Päckchen 4 bis 6 die Beine beziehungsweise Lkw-Achsen, die restlichen Päckchen bis Nummer 10 vervollständigen den Körper von Optimus mit Armen, Kopf und Zubehör beziehungsweise der Verkleidung des Gefährts. Eine Anfangssorge verfliegt dabei schnell: Trotz einiger baugleicher Schritte bei den beiden Armen und Beinen ist der Bau abwechslungsreich und spannend.
Beachtliche Größe und fast alles ist beweglich
Auffällig aber: Der Anführer der Autobots ist, wenn man es eilig hat, wohl in rund drei Stunden fertig zusammengebastelt. Als Käufer wird man sich natürlich mehr Zeit lassen und darf dabei auch einige nette Infos zu den Transformers und zu Optimus Prime aus der Anleitung herauslesen. Auch, dass es sich beim gebauten Modell um den originalen, klassischen Optimus Prime der alten Comics, der später in viele verschiedene Versionen abgewandelt wurde. Apropos klassisch, das ist auch der Bau. Führerhaus, Beine und Arme werden mit typischen LEGO-Steinen aufgezogen und gegeneinander abgesichert.
Einige Besonderheiten gibt es aber doch. So werden Beine und Arme entweder per Kugelgelenken oder drehbaren Elementen miteinander verbunden, denn schließlich soll sich das fertige Modell nicht nur transformieren lassen, sondern auch nach Wunsch verschiedene Körperstellungen einnehmen können. So darf Optimus etwa ganz stramm gerade dastehen oder mit breit gespreizten Beinen dastehen und seine Fäuste oder Waffen schwingen. Die Maße des Creator Expert Sets: Als Figur misst es rund 35 x 18 x 8 Zentimeter, als Lastwagen dagegen rund 27 x 12 x 15 Zentimeter. Durchaus beeindruckend!
Die Beine bieten weniger, die Arme mehr Freiheiten
Obwohl das Modell anfangs etwas filigran wirkt, halten die Teile aber solide und auch in verschiedenen Körperstellungen ist der Stand des Modells solide – als Fahrzeug sowieso. Damit der Tisch oder das Regal nicht zerkratzt, verfügt das Modell über Mini-Gumminoppen unter den Füßen, ein schlau umgesetztes Detail. Bei den Beinen lassen sich die Beine als ganzes in alle Richtungen schwenken, etwas mehr Freiheit bieten die Arme mit schwenkbaren Schultern, abwinkelbaren und drehbaren Ellbogen sowie drehbaren Händen, deren Finger sich auch noch öffnen oder schließen lassen. Auch der Kopf ist drehbar.
Der Oberkörper als Führerhaus des Lastwagens lässt sich öffnen, um darin auf Wunsch die Matrix der Führerschaft zu implementieren – ein mächtiges Transformers-Artefakt, das den Anführern vorbehalten ist. Und damit sind wir bereits beim Zubehör angekommen: Anders als bei älteren Sets ist die Auswahl dieses Mal groß ausgefallen. So gibt es neben der Matrix der Führerschaft auch eine Energonaxt, einen Energonwürfel und einen Raketenrucksack sowie eine Ionenkanone. Außerdem gibt es zum Abschluss noch den klassischen schwarzen Aufsteller mit Sticker und Informationen zum gebauten Set.
Der kleine Haken bei der tollen Transformation
LEGO Optimus Prime macht sich vor allem als Roboter extrem gut als Ausstellungsobjekt im Regal. Der Besitzer darf dabei wiederum sehr frei agieren, denn neben den vielen möglichen und bereits erwähnten Körper- und Gliedmaßen-Stellungen kann etwa die Ionenkanone in einer Faust montiert oder eine Faust komplett gegen die Energonaxt ausgetauscht werden. Bei der Umwandlung in den Truck lässt sich außerdem das Nummernschild gegen ein weiteres, beigelegtes wechseln. Wobei wir nun beim entscheidendem Punkt angelangt sind, der Transformation. Die hat einen kleinen Haken, wie sich schnell zeigt.
Um den Roboter in das rot-blau-silberne Lkw-Gefährt zu verwandeln, ist eine Reihe von Schritten notwendig, die man sich nicht so leicht merkt und die man immer wieder in der Anleitung nachsehen muss. Zudem müssen die einzelnen Schritte recht vorsichtig ausgeführt werden, denn es gibt wenig Bewegungsspielraum und einzelne Teile können sich schnell aus dem Modell lösen. Das zeigt auch gut: Hier gilt wirklich die Altersangabe von 18+ Jahren und Kinder oder ungeduldige Menschen werden das Transformers-Modell im Alleingang wohl kaum, schon gar nicht schnell und wohl nicht ohne Teileverlust umwandeln können.
Ein tolles Sammlerstück statt ein tolles Spielzeug
Um die Figur in den Lastwagen zu verwandeln, wird erst der Raketenrucksack sowie sämtliches anderes Zubehör entfernt und dann das Führerhaus an den Seiten geöffnet und hochgeklappt sowie komplett nach hinten umgedreht. Per Greif- und Hebelbauteil werden dann die Beine zusammengesteckt, während die Fahrerkabine und der Kopf erst um 180 Grad nach hinten gedreht und dann wieder um 90 Grad nach vorne gekippt werden. Dann darf der Kopf per Kipp-Element in die Fahrerkabine geklappt werden. Der Rest ist Detailarbeit: Tanks drehen, Motorhaube runterklappen, Hände verstecken. Wer das will, kann in den Achsen des Lastwagens noch die Ionenkanone verstauen, dann ist eine Transformation abgeschlossen.
Klingt alles kompliziert? Ist es ehrlicherweise die ersten paar Male auch, bevor man sich die einzelnen Schritte wirklich gemerkt hat. Und wer nicht ganz vorsichtig vorgeht, darf immer wieder herausgesprungene Teile neu montieren. Insgesamt hat uns die Lastwagen-Form aber sowieso nicht vom Hocker, sie wirkt etwas klobig und ohne sonderliche Hingucker. Für uns ist das LEGO-Set deswegen viel mehr ein Sammlerstück als ein Spielzeug, das man immer wieder umwandelt. Die Transformations-Möglichkeit ist zwar nett, das Highlight im Test ist aber eindeutig die großartig ausgefallene Oprimus-Figur.