Motivationsprobleme

"Leckts mich alle am A...." - ÖSV-Ass Karl über Auszeit

Benjamin Karl spricht über die kommende WM in St. Moritz (CH) und seine Motivationsprobleme während der Saison.

Von Sport Heute

19.03.2025, 08:10

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Benjamin Karl geht motiviert in die WM.

GEPA

Benjamin Karl ist als Olympiasieger und fünffacher Weltmeister ein Aushängeschild im Snowboarden. In dieser Saison wartet der Gesamtweltcupsieger noch auf seinen ersten Erfolg. Bei der kommenden WM in St. Moritz möchte er wieder voll angreifen, wie er dem "Kurier" erzählte.

Angesprochen auf seine bis dato sieglose Saison sagte der 39-jährige: "Wenn man wie ich vier Mal auf dem Podium war, dann darf man grundsätzlich nicht jammern. Und was bisher in der Saison war, ist eh völlig egal, wenn ich Weltmeister werde. Also kann es für mich noch eine richtig gute Saison werden."

Karl hatte in der Saison mit Motivationsproblemen zu kämpfen: "Das Problem war: Diese Ziele sind auf mich projiziert worden. Das war nicht so wie früher, wo ich selbst gesagt habe: 'Ich will WM-Gold!' Das ist immer von mir gekommen und war tief in meinem Herzen drinnen. Diesmal war es anders und das Ganze hat mich unglücklich gemacht. Auch der Druck, der da plötzlich entstanden ist. Diese Diskrepanz zwischen dem, was ich will und was die anderen in mir sehen, war irgendwann so groß, dass ich gesagt habe: 'Hey, wisst ihr was: Leckt’s mich doch bitte alle am Arsch."

Der Spaß und Motivation sind aber wieder zurückgekommen: "Der Fokus wird schärfer, weil man ja ein klares Ziel vor Augen hat. Ich erkläre es immer so: Wenn du in Salzburg mit dem Auto startest und nicht weißt, ob du nach Innsbruck oder nach Wien fahren sollst, dann verirrst du dich oder bleibst auf der Stelle stehen. Mit diesem Ziel, Weltmeister zu werden, fällt es mir wieder leichter, Prioritäten zu setzen."

"Umso besser bin ich"

Auf die Frage, ob er als Außenseiter in die WM geht, antwortete Karl selbstbewusst: "Ich bin lange Zeit meines Lebens unterschätzt worden. Das war in meiner Kindheit so und später auch im Nachwuchs. Diesen Vorteil habe ich aber leider nicht mehr. Alle wissen, dass ich gerade bei Großereignissen immer stark bin. Je mehr es darum geht, friss, oder stirb, umso besser bin ich."

Die Snowboard-WM findet vom 17. bis 30. März im Schweizer Nobel-Ski-Ort St. Moritz statt.