Riesen-Brocken auf B33
"Lebensgefahr" – nach Felssturz folgen nun Sprengungen
Ein gewaltiger Felssturz "schluckte" einen Straßenabschnitt der B33 in der Wachau. Drohnenflüge sind ebenso wie Sprengungen zur Sicherheit geplant.
Nach dem gewaltigen Felssturz auf die Aggsteiner Straße (B33) wird die Begehung des Steinmassivs vorbereitet.
Dafür müssen unter anderem Anker und Sicherungen angebracht werden. Der NÖ Straßendienst ist dazu in enger Abstimmung mit einer Fachfirma. Gleichzeitig wird ein Konzept für die Felsräumung erstellt und erste Sanierungsmaßnahmen werden vorbereitet“, informiert Niederösterreichs Verkehrslandesrat Landeshauptfrau-Stellvertreter Udo Landbauer (FP).
"Menschenleben gerettet"
Er spricht den Mitarbeitern der Straßenmeisterei ein großes Lob aus: "Die Kollegen haben perfekt gearbeitet, umsichtig gehandelt und Menschenleben gerettet. Nur durch die sofortige Sperre der Straße, nachdem erste kleinere Steinbrocken abgegangen sind, konnte das Schlimmste verhindert werden", bedankt sich Landbauer.
Mure im Bezirk Melk– B33 gesperrt
Linienbus rechtzeitig gestoppt
Direkt vor den Augen eines Mannes prasselten mehrere Bäume und Felsen einen Hang hinab - wie auch ein "Heute"-Leservideo zeigt. Der massive Felssturz bei Aggsbach-Dorf (Bezirk Melk) hatte sich am Montag gegen 12.30 Uhr ereignet. Verletzt wurde bei dem Naturereignis niemand, eine Radfahrerin war aber gerade vor Ort, als sich die Gesteinsmassen in Bewegung setzten, vor Schreck kam sie zu Sturz und wurde verletzt ins Spital gebracht. Auch ein Linienbus konnte rechtzeitig gestoppt werden.
Arbeit mit Drohnen
Der NÖ Straßendienst unterstützt die Arbeiten mit Drohnenbefliegungen, die für die Festlegung der Sanierungsmaßnahmen sehr wichtig sind. "Die Gefahr ist allerdings noch nicht gebannt", sagt Landbauer. "Es ist bereits ersichtlich, dass noch weiter oben liegende Felsbereiche abstürzen können.“
Sicherheitssprengungen in Vorbereitung
Geologen gehen davon aus, dass noch weitere Gesteine abgehen werden (bis zur bisher abgegangenen Kubatur). Daher werden auch Sicherheitssprengungen vorgenommen werden, heißt es aus dem Büro von Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf. Landesgeologe Harald Steininger hatte bereits gestern betont: "Es besteht Lebensgefahr um das Felssturzgelände."
"Sicherheit hat oberste Priorität"
Es folgt jedenfalls eine weitere Lagebesprechung unter der Leitung des für den Katastrophenschutz zuständigen LH-Stellvertreters Stephan Pernkopf: "Im Bereich des Felssturzes ist höchste Vorsicht geboten. Die Sicherheit der Menschen hat oberste Priorität, danach gilt es, die Verkehrswege wieder schnellstmöglich freizumachen. Die Einsatzkräfte und Geologen sind dabei, den Hang zu untersuchen und zu sichern und schon die Vorbereitungen für die Absprengung und den folgenden Abtransport des Felsmaterials zu treffen."
Laut Experten könnte die Sperre des Straßenabschnitts mehrere Tage, sogar bis zu Wochen andauern.