Riskantes Baden auf Sylt
Lebensgefahr! Beliebter Urlaubsinsel geht der Sand aus
Ausgerechnet zur Hochsaison sorgen Warnschilder auf Deutschlands Urlauberinsel Nummer 1 für Verwirrung. Geht Sylt der Sand aus?
"Achtung! Aufgrund des Sandmangels ist dieser Strandabschnitt unbewacht." Was zunächst nach einem schlechten Scherz klingt, hat tatsächlich einen ernsten Hintergrund. Denn ausgerechnet inmitten der Hochsaison haben die Behörden von Sylt Warnschilder aufstellen lassen. Sandmangel auf Deutschlands Urlauberinsel Nummer 1?
Lebensgefährliche Kombination
Mit ihren naturbelassenen Stränden, Dünenlandschaften und typischen Reetdachhäusern lockt die Insel vor der Nordseeküste Schleswig-Holsteins und Dänemarks jährlich Millionen von Touristen (auch viele FKK-Liebhaber) an – auch, wenn das Wetter häufig nicht ganz mitspielt. Auf Sylt weht der Wind fast immer.
"Die zurückliegende Wintersaison hat häufige und lang anhaltende Stürme beschert, die zu Sandverlusten geführt haben", erklärt Gritje Stöver, Sprecherin vom Sylt Tourismus-Service, im Interview mit der "Bild"-Zeitung. Das führte dazu, dass es an manchen Abschnitten am Hauptstrand Westerland plötzlich steiler ins Meer geht. In Kombination mit starken Strömungen eine lebensgefährliche Kombination.
"Im Zentralstrandbereich gibt es aktuell eine Zone, die für sicheren Badebetrieb zu tief liegt. Dort kommt die Nordsee bei üblichen Westwinden und Hochwasser schnell bis zur Ufermauer", so Stöver.
Risiko nicht unterschätzen
Aktuell weist das Sylt Tourismus-Service auf seiner Internetseite auf das Risiko nicht hin (Stand: 17. Juli). Auch auf den Warnschildern fehlt ein Hinweis darauf, dass das Baden an manchen Stränden zu gefährlich ist.
Allerdings haben sich bereits in der Vergangenheit viele Urlauber nicht davon abhalten lassen, in der Nordsee baden zu gehen, auch wenn kein Rettungsschwimmer vor Ort oder der Strand anderwärtig unbewacht ist.