Wien

"Leben stärker als der Tod" – Ostern Fest der Hoffnung

Am 5. April feierten Juden das Pessachfest. Kardinal Schönborn erinnert an die Ähnlichkeiten im Judentum an die christlichen Osterfeierlichkeiten.

Christoph Kardinal Schönborn
Kardinal Christoph Schönborn.
Kardinal Christoph Schönborn.
Helmut Graf

Vorgestern Abend, am 5. April, begann das jüdische Pessachfest mit dem Seder, dem feierlichen Pessachmahl. An Pessach erinnern die Juden an ihren Auszug aus Ägypten, an die Nacht der Befreiung aus der Knechtschaft in Ägypten.

Das Pessachmahl

Zu Pessach werden traditionell Mazzen gegessen, ungesäuerte, schnell gebackene Brote. Sie sollen an die Eile beim nächtlichen Aufbruch aus Ägypten erinnern. Jesus hat jedes Jahr, wie alle Juden, Pessach gefeiert. Das letzte Mal hielt er das Sedermahl in Jerusalem mit seinen Freunden am Abend vor seinem Tod am Kreuz.

Fest der Befreiung

Aus diesem Abschiedsmahl wurde bei den Christen die Feier der Eucharistie, die Messe. Das verbindet für immer die Messfeier der Christen mit ihren jüdischen Wurzeln. Bei beiden Festen, Pessach und Ostern, geht es um Befreiung. Beide sind Feiern der Hoffnung.

Vereinigung

Juden und Christen schöpfen aus ihnen, so verschieden sie sind, die Zuversicht, dass das Leben stärker ist als der Tod. Allzu lange haben die Christen vergessen, dass Jesus Jude war. Sie haben den Juden den Tod Jesu als Schuld angerechnet und sie deshalb verfolgt. Heute eint uns die Hoffnung auf Frieden und Versöhnung. Dafür stehen Pessach und Ostern.

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