Lazio-Fans sorgen mit Mussolini-Banner für Eklat

Eigentlich hätte der Mittwochabend für die Laziali ein Feiertag werden sollen. Ihr Herzensklub schaffte zu Gast beim AC Milan nach einem 0:0 im Hinspiel mit einem 1:0-Sieg den Einzug ins Finale der Coppa Italia. Die Freude über den Aufstieg wurde durch hässliche Szenen in der Mode-Metropole getrübt.

Der Römer Klub wird seinem Fan-Problem nicht Herr. Lazios Kurve ist mit Faschismus-Sympathisanten durchzogen. Das ist kein Geheimnis. Einige Beispiele: Gegnerische Spieler werden rassistisch beleidigt. 2017 wurde ein verhöhnendes Plakat mit dem Konterfei von Anne Frank im Stadion präsentiert. Ex-Kapitän Di Canio verabschiedete sich nicht nur ein Mal mit dem "römischen Gruß" von den "Tifosi".

Letzterer wurde von Diktator Benito Mussolini gepflegt. Mussolini regierte Italien von 1922 bis 1943 faschistisch und arbeitete mit dem nationalsozialistischen Diktator Adolf Hitler zusammen.

Am Mittwoch zogen rund 60 Fans von Lazio stolz mit einem Mussolini-Banner durch die Straßen Mailands. Faschistische Parolen wurden gegrölt. Auf dem Banner waren die Worte "Ehre für Mussolini" zu lesen. Augenzeugen berichten in italienischen Medien, auch mehrmals den Hitler-Gruß gesehen zu haben.

Auf den Tag genau vor 76 Jahren wurde Mussolini in der Provinz Como von den Kommunisten festgenommen. Die Lazio-"Fans" gedachten dem ehemaligen Diktator.

Bürgermeister Giuseppe Sala reagierte empört: "Damit haben die Lazio-Ultras gewisse Grenzen überschritten. Milano ist und bleibt eine tief-antifaschistische Stadt."

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(Heute Sport)