Long Covid
Laut wie Flugzeug – Corona kann Tinnitus auslösen
Es gibt Patienten, die nach einer Covid-Erkrankung über Tinnitus-Symptome klagen. Auch Studien legen einen Zusammenhang nahe.
Shaney Wright leidet an Tinnitus seit er im April 2020 an Corona erkrankte. Seit vier Jahren hört der 33-jährige Brite ständig Geräusche – obwohl sie eigentlich gar nicht da sind. "Zuerst kam es in kleinen Schüben, bis es schließlich ein ständiges Klingeln war", erklärt Wright gegenüber dem "Mirror".
Die Geräusche können laut Shaney so laut wie ein Flugzeug sein und haben enorme Auswirkungen auf die Lebensqualität des Mannes. "Das Lähmende daran ist, dass man ihm nicht entkommen kann. Es macht es schwer, irgendetwas zu tun, sogar aufzustehen und zur Arbeit zu gehen. Manchmal kann ich mich nicht ausruhen, nicht denken und nicht richtig schlafen. Selbst das Anschauen eines Films oder das Lesen eines Buches kann schwierig sein."
Tinnitus kann in einem Ohr (einseitiger Tinnitus) oder in beiden Ohren gleichzeitig auftreten und je nach Ursache und Art entweder plötzlich oder schleichend auftreten.
Während die Symptome bei jedem Menschen unterschiedlich sind, wird von Tinnitus-Betroffenen am häufigsten ein klingelndes Geräusch in unterschiedlicher Lautstärke beschrieben. Andere häufig gemeldete Geräusche sind Summen, Pfeifen, Summen, Zischen und sogar Knirschen.
Trotz zahlreicher Studien bleibt die direkte Ursache von Tinnitus unklar. Es gibt jedoch eine Reihe von Faktoren, die bekanntermaßen zu ihrem Auftreten beitragen, darunter altersbedingter Hörverlust, Ohrenschmalzbildung, Ohrenentzündungen, perforiertes Trommelfell und die Belastung durch lauten Lärm.
Long Covid und Tinnitus
Die genauen Ursachen für Tinnitus sind nicht geklärt, jedoch gibt es Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Long Covid und Tinnitus. Eine von der Universität Manchester durchgeführte Studie ergab, dass 15 Prozent der Long-Covid-Patienten über Tinnitus-Symptome berichten. Dennoch gibt es kein Heilmittel für die Krankheit. Das ständige Geräusch im Ohr kann zu Schlafproblemen, Konzentrationsschwierigkeiten und schlechter Stimmung führen. Darüber hinaus leiden Tinnitus-Patienten eher unter Depressionen und Angstzuständen.
Nicht heilbar
Ist keine behandelbare körperliche Ursache erkennbar (z. B. Ohreninfektion), setzen HNO-Ärzte meist Medikamente in Form von Infusionen oder Tabletten ein, wie Vitamine und Ergänzungsmittel wie B12 und Zink. Der häufigste Ansatz von Fachleuten ist jedoch die Behandlung der Symptome durch Klang- und Verhaltenstherapien wie die Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT) und die kognitive Verhaltenstherapie (CBT). Eine gesunde Ernährung und körperliche Betätigung sowie Entspannungstechniken sind ebenfalls gängige Bestandteile von Behandlungsplänen.