Sensation in NÖ
Landwirt (30) stößt beim Hausumbau auf Geheimgang
Bei Renovierungsarbeiten auf seinem Bauernhof entdeckte Landwirt Florian Schmied einen rund 900 Jahre alten mittelalterlichen "Erdstall".
Spektakuläre Entdeckung in Dobersberg (Waidhofen/Thaya): Bei Renovierungsarbeiten auf seinem Bauernhof entdeckte Landwirt Florian Schmied einen rund 900 Jahre alten mittelalterlichen "Erdstall".
"Plötzlich mit einem Bein in einem Loch"
"Beim Herausstemmen des Betons steckte ich plötzlich mit einem Bein in einem Loch", erzählt Florian Schmied (30) im "Heute"-Gespräch. Der Landwirt war mit Renovierungen beschäftigt, als in einem Zimmer unter dem alten Betonboden ein 1,7 Meter tiefer Hohlraum zum Vorschein kam.
Höhlenforscher im Einsatz
"Ich erkundigte mich im Internet und verständigte Experten", so Schmied. Das hinzugezogene Bundesdenkmalamt und weitere Spezialisten, auch Höhlenforscher aus OÖ, stellten fest, dass es sich um ein 16 Meter langes, verzweigtes Gangsystem mit Rundbogenprofil, 15 Lampennischen handelt.
Mittelalterlicher Geheimgang bei Renovierungsarbeiten entdeckt
Versteck vor Räubern
Zur Untersuchung musste der Wasserspiegel mit einer Pumpe abgesenkt werden. Der Gang dürfte vor rund 900 Jahren Bewohnern als Zufluchtsanlage und Versteck bei Raubüberfällen gedient haben, erklärt Erdstallforscher Josef Weichenberger.
In NÖ sind nur 50 dieser Geheimgänge erhalten. Mit einem gesicherten Einstieg kann sich Schmied vorstellen, die mittelalterliche Anlage zu bewahren: "Noch ist die Nachnutzung aber nicht ganz sicher."
Auf den Punkt gebracht
- Beim Renovieren seines Bauernhofs entdeckte der Landwirt Florian Schmied einen etwa 900 Jahre alten mittelalterlichen "Erdstall" unter seinem Betonboden, der Experten zufolge als Zufluchtsanlage vor Räubern gedient haben soll
- Trotz des faszinierenden Fundes ist die zukünftige Nutzung des Gangsystems noch nicht endgültig geklärt
- Geheimgänge dieser Art sind in Niederösterreich selten, und Schmied erwägt, die Anlage zu erhalten