Niederösterreich

Landesvize Pernkopf fordert Energiebevorratungsgesetz

Die Mindestspeichermenge für Gas und Pellets soll vom Bund vorgeschrieben werden, so Stephan Pernkopf.

Erich Wessely
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Expertenrunde mit Stephan Pernkopf in Tulln
Expertenrunde mit Stephan Pernkopf in Tulln
Büro Pernkopf

Niederösterreichs Landesvize Stephan Pernkopf (ÖVP) hat am Mittwoch ein Energiebevorratungsgesetz für Gas und Holzpellets gefordert. Der Bund müsse hier eine Mindestspeichermenge gesetzlich vorschreiben, wurde bei einem Pressestatement in Tulln betont. Aktuell seien die Gasspeicher zu 14 Prozent gefüllt, was für die Haushalte in der laufenden Heizperiode ausreiche. "Niemand in Österreich wird frieren, sollte kein Gas aus Russland mehr zu uns kommen", sagte Pernkopf.

Unternehmen von Gas abhängig

Kritischer stelle sich die Situation für Unternehmen dar, schließlich seien Industriebetriebe bis hin zur Lebensmittelwirtschaft zu großen Teilen davon abhängig, dass Gas vorhanden und verfügbar sei. Rund 70 Prozent des verwendeten Erdgases würden in die Industrie gehen. Überlegt und diskutiert wurden auch deshalb am Mittwoch im Rahmen einer Lagebesprechung mit Vertretern von Netzbetreibern, Einsatzorganisationen und Personen aus der Wirtschaft mehrere Szenarien.

Pernkopf nimmt E-Control in die Pflicht

Neben dem Wunsch nach dem Energiebevorratungsgesetz erklang die Forderung nach einem Plus bei der Verfügbarkeit von Gas. "Zum einen aus anderen Lieferländern, zum anderen aber auch aus heimischer Erzeugung, also grünes Gas", betonte der Landesvize. Hier brauche es rasch eine Förderinitiative für Biogas und grünen Wasserstoff. Pernkopf trat zudem für schnellere UVP-Verfahren sowie einen rascheren Leitungsbau ein. Auch die Regulierungsbehörde E-Control, die unter Aufsicht des Umweltministeriums stehe, müsse Netzausbauten und die Energiewende "stärker unterstützen".

Nicht zuletzt müsse man auch auf Blackouts vorbereitet sein. Betont wurde vom Landesvize in diesem Zusammenhang einmal mehr, dass Hamsterkäufe nicht notwendig seien. Sehr wohl gefragt sei allerdings ein "verlässliches und sinnvolles Eindecken" mit Grundvorräten.

"Möglichst viel heimisch produzieren"

Mehrere "Baustellen" in Sachen Versorgung für den Verlauf der kommenden zehn bis 20 Jahre ortete Franz Angerer, der Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur. Als Kernpunkte nannte er, dass generell mit weniger Energie das Auslangen gefunden werden sowie der Ausbau der erneuerbaren Energie beschleunigt werden müssten. Zudem werde es ohne größere Importe von erneuerbarer Energie "nicht funktionieren". Ziel müsse dennoch bleiben, "möglichst viel heimisch zu produzieren", dies schaffe Unabhängigkeit.

EVN-Vorstandsdirektor Franz Mittermayer verwies darauf, dass das Unternehmen bis 2030 in Summe 3,5 Mrd. Euro investiere, "damit wir klimafit sind, was die Stromerzeugung betrifft". Luft nach oben ortete er unter anderem im Bereich Photovoltaik, wo es in nächster Zeit zu weiteren Umsetzungen großflächiger Projekte kommen soll.

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