Wirtschaft
Metaller drohen jetzt mit Kampfmaßnahmen
Die 4. Runde der Metaller-Lohnverhandlungen wurde in der Nacht auf Samstag zur Zerreißprobe. Die Gewerkschaften fühlen sich "verhöhnt" und droht jetzt mit Kampfmaßnahmen.
Die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 192.000 Beschäftigten der Metallindustrie wurden am 19. Oktober mit der vierten Runde für den Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) fortgeführt. Nach rund neun Stunden wurde die Verhandlung in der Nacht auf Samstag ohne Ergebnis unterbrochen.
Denn das Gegenangebot der Arbeitgeber für Lohn- und Gehaltserhöhungen liegt bei 2,02 Prozent. Zum Vergleich: die Inflationsrate lag 2017 in Österreich bei 2,1 Prozent. Anbetracht der gestiegenen Produktivität in der Metallindustrie um sechs Prozent, ist das den Gewerkschaften zu "mager", wie diese in einer Aussendung mitteilen. Auch bei den Arbeitszeitforderungen der Gewerkschaften habe es bislang zu wenig Entgegenkommen auf Arbeitgeberseite gegeben.
PRO-GE und GPA-djp beharren weiterhin fünf Prozent mehr Lohn und Gehalt. Das Angebot der Arbeitgeber komme einer "Verhöhnung der Leistungen der Arbeitnehmer" gleich, kritisieren die Gewerkschaften.
"Die Industrie fährt satte Gewinne ein, die Auftragsbücher sind voll. Wir werden daher gemeinsam mit den Betriebsräten am 25. Oktober die weitere Vorgangsweise beraten und gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen beschließen. Wir werden den Druck deutlich verstärken", sagen die beiden Chefverhandler Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA-djp).
Bei diesen österreichweiten Betriebsräte-Konferenzen am 25. Oktober werden auch Betriebsräte aus anderen Bereichen wie der Brauindustrie, der Arbeitskräfteüberlassung und des Metallgewerbes teilnehmen. Auch in diesen Branchen finden Lohn- und Gehaltsverhandlungen statt. So erwarten die Gewerkschaften österreichweit mehr als 1.500 Teilnehmer. (red)