Kuriose Regel kostete Österreich-Coach England-Job

Seit vergangenem Sommer ist Thalhammer vereinslos, erfolgte der Abschied vom belgischen Klub Oostende. Zuletzt stand der 53-Jährige unmittelbar vor dem Sprung auf die Insel, doch daraus wurde nichts, wie der ehemalige LASK-Trainer nun dem "Kurier" erzählte.

Demnach bemühte sich der englische Drittliga-Klub Barnsley um die Dienste Thalhammers, der gebürtige Wiener und der englische Klub seien sich auch bereits einig gewesen, zum Engagement kam es jedoch nicht. Denn Thalhammer erfülle nicht die Anforderungen, um einen England-Klub zu übernehmen.

Brexit verhinderte England-Job

Ausländische Trainer müssen eine Arbeitserfahrung von zumindest 36 Monaten als Cheftrainer in entsprechenden Ligen vorweisen können. Doch Thalhammer fehlten hierfür zwei Monate, das Engagement platzte. "Die Verträge waren bereits unterschrieben", erzählte der 53-Jährige, letztendlich erhielt er aber keine Arbeitsbewilligung. "Das ist natürlich sehr enttäuschend, weil es ein Langzeitprojekt gewesen wäre, das mich sehr interessiert hätte", so Thalhammer.

Seit dem EU-Austritt Großbritanniens gelten nun strengeren Vorgaben für Trainer. Thalhammer und Barnsley hofften demnach, eine Ausnahmegenehmigung zu erhalten. Doch diese gab es nicht. Der Verein sei sich sicher gewesen, dass es sich nur um eine Formalität handle, schließlich war Thalhammer unter anderem neun Jahre lang ÖFB-Frauen-Cheftrainer. Doch letztendlich entschied ein Gremium gegen den österreichischen Coach.

Beim Team aus der Ligue One, der dritten Leistungsstufe in England, waren mit Gerhard Struber und Markus Schopp bereits zwei Österreicher tätig, der Verein scoutet Spieler und auch Trainer anhand datenbasierter Analysen. Martin Devaney übernahm beim Klub von der Insel, Barnsley hat noch die Chance, über das Play-off den Aufstieg in die Championship zu schaffen.