Szene
Kunsthaus Wien: Bilder, die keine Menschen brauchen
Ab dem 15. September zeigt das Wiener Kunsthaus die erste große Ausstellung von Gregor Sailer in Österreich. Die Bilder kommen ganz ohne Menschen aus.
Bis zum 19. Februar 2023 wird die Ausstellung "Unseen Places" im Wiener Kunsthaus zu sehen sein. Die Fotoarbeiten des im Tirol geboren Künstlers Gregor Seiler sollen die Bauten und Produkte von Menschen in den Mittelpunkt stellen und ihre Schöpfer selbst dabei aussparen. Dabei arbeitet er nicht mit digitaler Fotografie, sondern mit einer klassischen analogen Ausrüstung.
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Seine Kunst führt in an die entlegensten Orte der Welt, dabei herrschen oft auch extreme Bedingungen: wie sein neustes Projekt "Polar Silk Road" - darin setzt sich der Künstler mit der "polaren Seidenstraße", der Utopie einer Handelsroute über die Nordwestpassage der Arktis, auseinander. Diese Reihe ist auch im ersten Stock des Wiener Kunsthauses zu sehen. Fünf Jahre lang reiste Seiler dafür bei eisigen Temperaturen quer durch die Arktis.
Mit seinem Projekt "The Polar Silk Road" möchte der Tiroler auf den globalen Machtkampf um die höchst relevante Weltregion beleuchten. Dabei stehen natürlich auch die Auswirkungen des Klimawandels im Vordergrund. Denn erst die Eisschmelze ermöglicht neue und vor allem viel kürze Schiffsrouten durch die Arktis, die einen weitreichenden Wettbewerbsvorteil nach sich ziehen.
"Gregor Sailer hält weltweit nach sonderbaren, bisweilen dystopischen Szenerien Ausschau", analysiert die Kuratorin der Ausstellung, Verena Kaspar-Eisert. "Obwohl nie ein Mensch zu sehen ist, sagen seine Arbeiten so vieles über die Menschheit aus. Gregor Sailer ist ein Bildermacher, der seine Aufnahmen gut durchdacht komponiert und mit seinen aufwendigen Aufnahmen der schnelllebigen, volatilen Bilderflut etwas Ruhiges und Präzises gegenüberstellt."
Die Ausstellung ist bis zum 19. Februar 2023 im Wiener Kunsthaus zu sehen.
