Seit Monaten wird die junge Familie von ihrem Nachbarn mit lauter Musik gequält. Sie wissen nicht mehr weiter.
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Ruhestörung der Extraklasse: Im Dezember 2023 zog die damals schwangere Luise W. mit ihrem Mann von einer Schimmelwohnung in eine Genossenschaftswohnung in der Gemeinde Olbendorf im burgenländischen Bezirk Güssing. Was der Start in ein glückliches Familienleben sein sollte, wurde für die 22-Jährige und ihren Mann (31) jedoch schnell zum Albtraum.
"Wir haben nirgends einen Rückzugsort", schildert die verzweifelte Mutter gegenüber "Heute". Das Leben mit einem Neugeborenen sei ohnehin schon von wenig Schlaf und kaum Zeit zum Entspannen geprägt. Für die junge Familie kommt noch ein uneinsichtiger Nachbar hinzu, der das Paar seit mittlerweile sechs Monaten durchgehend mit lauter Musik die Ohren volldröhnt und das zu jeder Tages- und Nachtzeit. Die Polizei wurde mehrmals gerufen, es gab mehrere Anzeigen.
Gespräche halfen nichts
Als die Lärmbelästigung durch die Musik des Nachbarn im Jänner begann, versuchte Familie W. höflich zu intervenieren. Sie suchten das Gespräch mit dem Nachbarn, wiesen freundlich darauf hin, dass sie in Kürze Nachwuchs erwarten und baten ihn deshalb, die Hörbarkeit der Musik auf seine Wohnung zu beschränken. Der 27-jährige Nachbar des Paares zeigte sich zunächst einsichtig und meinte "Ja sicher! Ist ja klar", erzählt die junge Mutter.
Als im Februar dann das Baby zur Welt kam, war jedoch von der Einsicht des Nachbarn nichts mehr zu erkennen. Der kräftige Bass drang erneut ohrenzerfetzend durch die Wände und war wegen der starken Vibration eines Woofers auch körperlich bei der jungen Familie spürbar. "Während der ersten Lebenswochen unseres Kindes waren wir nur damit beschäftigt, seine Musik auszuhalten", erzählt Luise.
"Es wird nur schlimmer"
Dass Luise und ihre Familie von der Musik des Nachbarn so sehr geplagt werden, liege laut der jungen Mutter aber nicht an zu dünnen Wänden. Der Nachbar "dreht seine Boxen so laut auf, dass ALLE, wirklich ALLE, Häuser rundherum noch sehr laut und deutlich mithören und mitsingen können", so die Burgenländerin. Kopfhörer könne der 27-Jährige auf Nachfrage von Luise nicht verwenden. Er brauche "die Musik über seine Boxen".
Lange übte sich die junge Familie in Geduld. Am 4. März eskaliert die Lage, es reichte ihnen. Sie riefen zum ersten Mal die Polizei. Um kurz nach drei Uhr morgens hat der Nachbar die junge Mutter und das Kind geweckt. Als die Polizei eintraf, habe "zufälligerweise" kurz vor dem Eintreten der Beamten die Musik abgedreht.
Drohungen per WhatsApp
Der Nachbar kennt keine Grenzen mehr und machte per WhatsApp deutlich, dass die junge Familie nun einen "Feind als Nachbar" habe
Privat
Nachbar hat "Probleme"
Mittlerweile haben Luise und ihr Mann die Polizei mehrfach zu Hilfe gerufen. In einer Nacht Ende März kam die Polizei schließlich mit vier Beamten, um die junge Familie gegen die Ruhestörung des Nachbarn zu unterstützen. Dieser zeigte sich jedoch wenig einsichtig, beschwerte sich lautstark bei dem jungen Paar, als die Polizisten gerade dabei waren zu gehen und drohte er dem Familienvater mit "Kum umme, geh her! Wos is?!"
"Der letzte Anruf bei der Polizei war erst heute Morgen (30. August, Anm.)", erzählt Luise auf Nachfrage, wie die Situation denn aktuell auszuhalten sei. Vor kurzem habe der Nachbar nun seinen Job verloren. Seither wird es für die Anwohner laut Luise immer schlimmer. Sogar einem anderen Nachbarn, "der normalerweise friedlich wie die Schweiz ist", sei kürzlich der Geduldsfaden gerissen. Andere Nachbarn hätten an Luise ihren Frust ausgelassen und sie beim Gassigehen mit dem Hund angeschrien. "Das verstehe ich aber. Die sind auch schon alle verzweifelt und wollen genauso ihre Ruhe", meint Luise verständnisvoll.
"Werden umziehen"
Für die junge Familie ist jedenfalls klar, dass sie in dieser Wohnsituation nicht mehr bleiben möchten. Anzeigen wurden jedenfalls erstattet, doch bis hier etwas Sinnvolles geschehe, könne es Wochen bis Monate dauern. "Wir sind psychisch am Ende", erzählt Luise verzweifelt. Die Landespolizeidirektion Burgenland konnte auf "Heute" -Anfrage vorerst nichts zu den Vorfällen sagen: "Wir müssen erst die Details mit den Kolleginnen vor Ort klären", so der Pressesprecher.
Problematisch für die junge Familie ist, dass sie aktuell nur sehr schwer einen Nachmieter für ihre Genossenschaftswohnung finden. Der laute Nachbar würde die Suche erschweren und zwei Wohnungen auf einmal können sich Luise und ihr Mann derzeit nicht leisten: "Wir haben ein kleines Kind und müssen manchmal eh schon jeden Cent zweimal umdrehen".
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