Weitere Pleite in Wien

K.u.k. Lieferant pleite: Angestellte bangen nun um Job

Die Ursprünge des Unternehmens gehen auf einen seit 1907 bestehenden Familienbetrieb zurück, der auch zum K.u.K. Lieferanten bestellt wurde.

Wien Heute
K.u.k. Lieferant pleite: Angestellte bangen nun um Job
Von der Pleite des Altwarenhändlers betroffen sind rund 25 Gläubiger. Die Summe hat einen Umfang von 632.000 Euro.
Getty Images

Über einhundert Jahre Tradition. Doch nun steht das Aus für das Wiener Traditionsunternehmen Dkfm. August Tree e.U. (Liesinger Fundgrube). Dem Betrieb steht ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung bevor. Der Antrag auf das Verfahren wurde nun beim Handelsgericht Wien eingebracht, so Venka Stojnic vom österreichischen Verband Creditreform.

Die Wurzeln des Liesinger Unternehmens als Altwarenhändler gehen auf einen bereits seit 1907 bestehenden Familienbetrieb zurück. Dieser Betrieb war noch von der Großmutter des Schuldners, Rosa Tree, gegründet worden. Das Besondere: Er war zum K.u.K. Lieferanten bestellt worden.

Entrümpelung und analoger Altwarenhandel nicht mehr zeitgemäß

Im 117 Jahr des Bestehens wird das Unternehmen als Einzelunternehmen geführt und beschäftigt sich mit Altwarenhandel und Durchführung von Entrümpelungen und Entsorgungen, sowie die Akteneinlagerung.

Im Eigenantrag wird deutlich, dass ein großer Teil der Verbindlichkeiten aus Altlasten stammt. Genauer: aus persönlichen Haftungen des Schuldners aus seinen früheren Funktionen als Geschäftsführer. Auch sei der Fokus des Betriebs mit seinem herkömmlichen Altwarenhandel vor Ort und der Entsorgung heutzutage mangels entsprechender Kundenfrequenz und dem grundsätzlich veränderten Konsumentenverhalten nicht mehr zeitgemäß.

25 Gläubiger von halber Million Schaden betroffen

Betroffen von der Pleite sind rund 25 Gläubiger. Die Summe hat einen Umfang von 632.000 Euro. Auch für die vier Angestellten des Betriebs steht nun die bange Frage im Raum: wie geht es weiter?

Der Plan des Unternehmens sieht vor, den Gläubigern eine 20-prozentige Sanierungsplanquote zahlbar binnen zwei Jahren anzubieten. Die Sanierung will man durch eine rigorose Umstrukturierung im Rahmen des beantragten Sanierungsverfahrens realisieren.

Die Bilder des Tages

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Das Wiener Traditionsunternehmen Dkfm.August Tree e.U., ein K.u.K
    • Lieferant seit 1907, steht vor dem Aus und hat ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt
    • Die Verbindlichkeiten stammen hauptsächlich aus persönlichen Haftungen des Schuldners und das Unternehmen plant eine 20-prozentige Sanierungsplanquote für die Gläubiger anzubieten
    • Die Zukunft der vier Angestellten ist ungewiss, während das Unternehmen eine rigorose Umstrukturierung im Rahmen des Sanierungsverfahrens plant
    red
    Akt.