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Kugelstoßerin hilft aus, geht mit EM-Hürdenlauf viral

Jolien Boumkwo ist keine gewöhnliche Hürdensprinterin. Die 29-Jährige ist bei der Team-EM Kapitänin, wird zum viralen Hit.

Sebastian Klein
Boumkwo steigt gemächlich über die Hürden, die ihre Konkurrentinnen im Vollsprint nehmen.
Boumkwo steigt gemächlich über die Hürden, die ihre Konkurrentinnen im Vollsprint nehmen.
IMAGO/Belga

Was für ein Bild: Bei der Leichtathletik-Team-EM im polnischen Chorzow stand bei den Hürdensprintern eine Athletin im Startblock, die da nicht so richtig reinzupassen schien. War sie fehl am Platz? Im Gegenteil.

Jolien Boumkwo ist eigentlich Kugelstoßerin und Hammerwerferin. Doch die 29-Jährige stand plötzlich neben sechs Hürdensprinterinnen – der körperliche Größen- und Gewichtsunterschied war mehr als offensichtlich. Boumkwo freute sich auf ihren Start.

Doch wie kam es überhaupt dazu? Die ursprünglich gemeldete Läuferin Anne Zagré erlitt kurz vor dem Start eine Verletzung. Und da es sich eben um die Team-EM handelt, sprang Boumkwo auf den letzten Drücker ein.

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    Die belgische Kugelstoßerin Jolien Maliga Boumkwo (29) startete am 24. Juni 2023 bei den European Games in Krakau beim 100-Meter-Hürdenlauf. Die Aufnahmen davon gingen viral.
    Die belgische Kugelstoßerin Jolien Maliga Boumkwo (29) startete am 24. Juni 2023 bei den European Games in Krakau beim 100-Meter-Hürdenlauf. Die Aufnahmen davon gingen viral.
    IMAGO/Belga

    "Mein Team ist das Wichtigste"

    Logischerweise hatte die 21-fache belgische Wurf-Meisterin keine Chance, benötigte für die 100 m 32,82 Sekunden. Zum Vergleich: Die Spanierin Teresa Errandonea benötigte als Schnellste 13,22 Sekunden. Boumkwos Zeit war ohnehin zweitrangig. Sie hatte Teamgeist und Mut bewiesen. Dafür wurde sie im Ziel gefeiert, klatschte mit Kontrahentinnen ab.

    Boumkwo sicherte Belgien dank ihres Einsatzes noch zwei Punkte. Das auch, weil die Schweizerin Ditaji Kambundji einen Fehlstart hingelegt hatte und disqualifiziert worden war. Die Belgierin wurde für ihren Einsatz auf den sozialen Medien gelobt. "Gut gemacht", "fantastisch, brillant" oder "ich liebe das, das ist genau das, was Teamwork bedeutet", schrieben Leserinnen oder Leser.

    "Mein Team ist das Wichtigste für mich. Ich durfte nicht zulassen, dass wir einen Punkt verlieren. Es bestand für mich kein Risiko, wenn ich es gelassen angehen würde", sagte Boumkwo. Sie führt Belgiens Team an der EM als Kapitänin an – nach so einer Aktion ist auch klar, dass sie das zurecht tut.

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