Was denkt die Miez'?

Künstliche Intelligenz entschlüsselt Katzen-Mimik

Nicht so schwierig wie beim Pferd, aber die Katzen-Verfassung an der Mimik abzulesen, ist trotzdem nicht einfach. Ein KI-Programm soll jetzt helfen. 

Heute Tierisch
Künstliche Intelligenz entschlüsselt Katzen-Mimik
Wissen wir bald besser um den Gesundheitszustand unserer Hauskatzen Bescheid? 
Getty Images/iStockphoto

Unsere felinen Mitbewohner sind selbst für absolute Experten oft ein Mysterium. Dies ist auch bestimmt ein Mitgrund für unsere Faszination der Stubentiger, da sie sich nie zu 100 Prozent in ihre Karten schauen lassen. Ihre Mimik ist ein Rätsel und verrät uns oft gar nicht, oder sehr spät, was die Katze denkt und empfindet. Um ihren Gesundheitszustand besser deuten zu können, soll jetzt ein KI-Programm für medizinische Diagnosen helfen.  

Unsere Bildergalerie zeigt dir, ob dich deine Katze liebt:

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    <strong>Schnurren</strong>: Wenn die Katze wohlig auf deinem Schoß schnurrt, bedeutet dies natürlich dass sie sich in deiner Gegenwart wohlfühlt.
    Schnurren: Wenn die Katze wohlig auf deinem Schoß schnurrt, bedeutet dies natürlich dass sie sich in deiner Gegenwart wohlfühlt.
    Getty Images/iStockphoto

    Minimale Abweichungen

    Ein sogenanntes "Schmerzgesicht" kennt man von mehreren Säugetieren, doch gerade bei der Katze sind die Veränderungen in Mimik und an den Ohren minimal, weshalb sie wirklich schwer zu lesen ist. Hinzu kommen noch subjektive Einschätzungen des Halters, bzw. des Menschen der eben nicht immer richtig liegt. Die verantwortlichen Forscher aus der Tierärztlichen Hochschule in Hannover (DE) und der Universität Haifa in Israel arbeiten derzeit an einer Künstlichen Intelligenz, die unter diversen Gesichtern der Katze Unterschiede analysieren und einen Algorithmus programmieren soll. Man hofft so, der Tiermedizin, aber auch Haustierbesitzern ein Hilfsmittel an die Hand geben zu können, um die Mieze besser zu verstehen. 

    Frühe Diagnose möglich

    Das neue KI-Programm, welches man überlegt auch als App zu veröffentlichen, soll laut dem Fachjournal "Scientific American" bereits in der Lage sein, 77 Prozent aller Gesichtsausdrücke richtig zu deuten. Ziel ist es, schneller Diagnosen stellen zu können und Behandlungen an der Katze schonender zu gestalten. Das menschliche Auge sei nicht in der Lage, auf die kleinsten und subtilsten Details im Katzengesicht zu reagieren - die Künstliche Intelligenz schon. 

    Im Vorfeld wurde das Programm mit unzähligen Daten gefüttert. Mehr als 80 verschiedene Katzen wurden in Hannover zu diesem Zweck in allen Lebenslagen fotografiert: Alte Katzen, junge Katzen, kranke Katzen, zufriedene Katzen. Danach wurde jede einzelne Mimik analysiert und durch die unterschiedliche Anspannung der Gesichtsmuskulatur zugeordnet. Auch die Erkenntnis, dass vor allem die Nasen- und Mundregion der Katze für die Schmerzkategorie eine große Rolle spielt, war für die Wissenschaftler sehr fesselnd. 

    red
    Akt.