Szene
Kulturbranche trauert um Künstlerin Brigitte Kowanz
Die Lichtkünstlerin Brigitte Kowanz ist mit 64 Jahren verstorben. Das bestätigte ihr Sohn auf Instagram. Die Kunstwelt trauert.
"Botschafterin des Lichts" wurde sie genannt, mit der Installation "Lichtkreise" auf dem Dach des Leopold Museums in Wien schuf Brigitte Kowanz ihr eigenes Wahrzeichen. Die Hochschul-Professorin stellte weltweit aus, bekam 2009 den Großen Österreichischen Staatspreis und vertrat Österreich 2017 bei der Biennale in Venedig. Nun starb Kowanz mit 64 Jahren nach längerer schwerer Erkrankung.
„"Brigitte Kowanz war Zeit ihres Lebens eine Ausnahmeerscheinung: Sie war nicht nur eine international gefeierte Künstlerin, sondern auch ein großartiger Mensch."“
Den Tod der Künstlerin bestätigte ihr Sohn, Adrian Kowanz, in einem Instagram-Posting. Sie sei "die liebevollste Mutter, die man sich vorstellen kann", gewesen, schreibt der Nachwuchs in dem Instagram-Posting. Aber auch "eine visionäre Künstlerin und Pionierin, eine hingebungsvolle Lehrerin und vertrauensvolle Mentorin für viele Generationen von jungen Künstlern". "Sie war eine Unterstützerin der Offenheit und der Freiheit."
"Ohne sie ist dieses Land um eine wichtige Stimme ärmer"
Zahlreiche Politikerinnen und Politiker, aber auch Promis aus der Kulturbranche würdigten die künstlerische Leistung von Kowanz. "Ohne sie ist dieses Land um eine wichtige Stimme ärmer", so Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder. Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) erklärte per Aussendung: "Brigitte Kowanz war Zeit ihres Lebens eine Ausnahmeerscheinung: Sie war nicht nur eine international gefeierte Künstlerin, sondern auch ein großartiger Mensch. Was uns bleibt, ist ihr Werk - und mit diesem hat sie unsere Herzen erleuchtet. Wir werden sie mit voller Bewunderung und Dankbarkeit in Erinnerung behalten."
Österreich verliere "eine seiner prägendsten Künstlerinnen", zollte auch Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) der Verstorbenen Respekt. "Ihr ist die Erweiterung des Bildbegriffs in Richtung Licht zu verdanken. Licht und Schatten, Raum und Zeit - diese Phänomene wusste Kowanz auf einzigartige Weise zu reflektieren. Dem bahnbrechenden Werk entsprechend erhielt die Künstlerin internationale und nationale Anerkennung für ihren medienübergreifenden Kunstansatz."
„"Brigitte Kowanz war als Künstlerin sowie als kluger, liebenswerter und einfühlsamer Mensch eine Bereicherung im Leben aller, die sie persönlich kennen durften."“
Auch Museen wie das mumok, die Albertina und das Belvedere trauern um die große Künstlerin. "Wir verlieren eine Künstlerin von Ausnahmeformat, deren konsequent entwickeltes Werk sich solitär in der Kunst der Gegenwart behauptet und die eben erst neue, malerisch gedachte Ansätze ihrer Lichtkunst auszuarbeiten begonnen hat. Brigitte Kowanz war als Künstlerin sowie als kluger, liebenswerter und einfühlsamer Mensch eine Bereicherung im Leben aller, die sie persönlich kennen durften", so Belvedere-Chefin Stella Rollig.