Novelle des Rotkreuz-Gesetzes

Künftig gratis Medikamente für Nicht-Versicherte

Menschen, die in Österreich nicht krankenversichert sind, können benötigte Arzneien künftig kostenlos über das Rote Kreuz beziehen.

Heute Life
Künftig gratis Medikamente für Nicht-Versicherte
Bei den zur Verfügung gestellten Medikamenten handelt es sich zum Großteil um Spenden aus dem Pharmagroßhandel und von Apotheken. (Symbolbild).
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8,8 Millionen Menschen in Österreich sind krankenversichert. Doch einem Teil fehlt der Versicherungsschutz. An diese Menschen darf das Österreichische Rote Kreuz künftig kostenlos Medikamente abgeben. Möglich macht dies eine Novelle des Rotkreuz-Gesetzes. Die Regierungsparteien bringen heute, Donnerstag, einen entsprechenden Initiativantrag im Nationalrat ein.

Nach Schätzungen von Sozialorganisationen gibt es in Österreich derzeit mehr als 25.000 Betroffene, die nicht krankenversichert sind. Dazu zählen etwa obdachlose Menschen, Studenten, die ihren Leistungsnachweis nicht erbracht haben, Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen oder ohne gültige Aufenthaltsberechtigung. Auch Kinder sind betroffen. Zwar werden sie bei medizinischen Notfällen in den Spitälern kostenlos versorgt, weitere Maßnahmen wie zum Beispiel die Ausstattung mit oft lebenswichtigen Medikamenten erfolgt zum Beispiel über AmberMed, einer sozialmedizinischen Einrichtung des Österreichischen Roten Kreuzes und der Diakonie.

"Wichtige Maßnahme"

Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer zeigt sich darüber erfreut: "Es handelt sich um eine wichtige Maßnahme, um die oft lebenswichtige medizinische Versorgung von Menschen in Not abzusichern. Wir freuen uns, dieser Aufgabe nachkommen zu können und bedanken uns bei der Bundesregierung für die Umsetzung der dafür nötigen gesetzlichen Maßnahmen."

Spenden aus Pharmagroßhandel und Apotheken

Bei den zur Verfügung gestellten Medikamenten handelt es sich zum Großteil um Spenden aus dem Pharmagroßhandel und von Apotheken. Auch rezeptpflichtige Medikamente sind von der neu geschaffenen Möglichkeit umfasst. Schöpfer meint abschließend: "Besonders wichtig ist, dass auch rezeptpflichtige Medikamente eingeschlossen sind. Jeder Mensch hat das Recht auf medizinische Versorgung, mit dem Zugang zu diesen Medikamenten werden Leben gerettet. Wir werden weiterhin in Zusammenarbeit mit anderen Sozialorganisationen die bundesweite Versorgung sicherstellen."

red
Akt.