Wintersport
Kubacki stoppt Granerud-Serie, Kraft am Stockerl vorbei
Spannung vor dem Finale der Vierschanzentournee. Mit dem Sieg am Innsbrucker Bergisel rückte Dawid Kubacki an Leader Halvor Egner Granerud heran.
Der polnische Saison-Überflieger meldete sich in Tirol eindrucksvoll zurück, lag bei verkürztem Anlauf mit 127 Meter im ersten Durchgang bereits in Front, segelte mit 121,5 Metern im zweiten Durchgang zum zehnten Weltcupsieg – dem fünften im Laufe der Saison.
Damit stoppte der polnische Gesamtweltcup-Führende auch den Norweger Halvor Egner Granerud, der die beiden ersten Tournee-Springen in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen noch gewann, sich auf dem Bergisel aber mit Rang zwei begnügen musste. Nur zur Halbzeit auf Rang sechs liegend, flog der Norweger mit der Tageshöchstweite von 133 Metern noch auf den zweiten Platz, 3,5 Punkte hinter Kubacki. Granerud nimmt damit einen Vorsprung von 23,3 Punkten mit zum Tournee-Finale in Bischofshofen.
"Der zweite Sprung war wirklich gut, bei guten Bedingungen. Es ist ein tolles Gefühl, hier über den K-Punkt zu springen. Ich bin froh, dass ich nach dem ersten Sprung nicht mehr Punkte zurückgelegen bin, es lastet doch viel Druck auf meinen Schultern", zeigte sich der Norweger sichtlich erleichtert.
Starkes ÖSV-Ergebnis
Bester Österreicher war Stefan Kraft als Vierter (129,5/125,0 Meter), auf den drittplatzierten Anze Lanisek (127,0/121,5 Meter) fehlten 3,8 Punkte, damit warten die rot-weiß-roten Adler bei der Tournee weiterhin auf eine Stockerlplatzierung. Ein mannschaftlich starkes ÖSV-Ergebnis komplettierten Michael Hayböck (128,0/122,0 Meter), Daniel Tschofenig (117,0/120,5 Meter) und Jan Hörl (122,5/119,0 Meter) auf den Rängen sieben bis neun. Manuel Fettner, der mit der warmen Anlaufspur auf dem Bergisel haderte, flog auf den 15. Rang.
"Ich wäre natürlich sehr gern auf dem Podest gestanden, es haben nur ein paar Punkte gefehlt. Aber der Granerud hat halt wieder eine richtige Bombe ausgepackt. Jetzt muss ich weitermachen, ich fühle mich gut fürs Finale", so Österreichs bestklassierter Springer. "Gegenüber zuletzt war es eine Steigerung. Es muss bei mir alles passen, es ist ein wenig anstrengend, es waren zwei coole Sprünge, aber der Abstand nach vor ist doch groß", meinte Hayböck.
Kraft ist nach Rang vier auch der bestplatzierte Österreicher in der Tournee-Gesamtwertung, hat als Sechster 796,5 Punkte auf dem Konto, Tschofenig ist unmittelbar dahinter Siebter (788,5). Granerud kann sich nur noch selbst schlagen, die Plätze zwei und drei dürften an Kubacki und Lanisek vergeben sein.
Für Philipp Aschenwald war bereits nach dem ersten Durchgang Endstation. Der 27-Jährige verlor mit einem Sprung auf 112 Meter das direkte Duell gegen Hörl, musste sich mit Rang 31 begnügen, verpasste als sechstbester Lucky Loser hauchdünn das Finale. Clemens Leitner wurde disqualifiziert, der Anzug des 24-Jährigen passte nicht.
Ergebnis Innsbruck
1. Dawid Kubacki (Pol) 265,2 Punkte
2. Halvor Egner Granreud (Nor) 261,7
3. Anze Lanisek (Slo) 258,8
4. Stefan Kraft (Ö) 255,0
5. Kamil Stoch (Pol) 249,2
weiters:
7. Michael Hayböck (Ö) 239,1
8. Daniel Tschofenig (Ö) 234,3
9. Jan Hörl (Ö) 233,7
15. Manuel Fettner (Ö) 225,4
Tournee-Gesamtwertung
1. Halvor Egner Granerud (Nor) 877,8 Punkte
2. Dawid Kubacki (Pol) 854,5
3. Anze Lanisek (Slo) 823,5
4. Piotr Zyla (Pol) 807,5
5. Kamil Stoch (Pol) 798,0
6. Stefan Kraft (Ö) 796,5
7. Daniel Tschofenig (Ö) 788,5
8. Andreas Wellinger (D) 776,4
9. Michael Hayböck (Ö) 771,0
10. Lavro Kos (Slo) 769,6
11. Manuel Fettner (Ö) 765,3
12. Jan Hörl (Ö) 764,2
weiters:
21. Philipp Aschenwald (Ö) 579,7
37. Clemens Leitner (Ö) 369,7