Wetter
"Lebensgefahr" – Tornado-Alarm in Kroatien
Pünktlich zur Nachsaison wird es im beliebten Urlaubsland der Österreicher gefährlich – eine Flutkatastrophe droht.
Als Ende August in Vorarlberg ganze Orte unter Wasser standen, Dämme brachen und komplette Straßen weggespült wurden, waren daran rund 200 Liter Regen pro Quadratmeter verantwortlich. In den nächsten Tagen können im Norden Kroatiens insgesamt bis zu 300 Liter fallen. Ausgerechnet dort, in den beliebten Badeorten an der Küste Istriens, warnt der kroatische meteorologische Dienst vor gefährlichen Gewittern, die Tornados mit sich bringen können.
„"Solch ein Unwetter ist lebensgefährlich! Informieren Sie Freunde und Angehörige, die sich in der Region aufhalten."“
Tornados möglich
Doch wie dramatisch wird es wirklich? "Heute" hat bei den Experten der UBIMET-Unwetterzentrale nachgefragt. In der gesamten nördlichen Adria-Region steht am ersten Wochenende nach Schulbeginn, das von Reisenden gerne als ruhigerer Urlaubszeitpunkt gewählt wird, ein markanter Wetterumschwung bevor. "Die ersten Kaltlufteinbrüche der Saison sorgen im Zusammenspiel mit der noch recht milden Adria typischerweise im Herbst immer wieder für starke Gewitter", erklärt UBIMET-Meteorologe Nikolas Zimmermann.
"Am Donnerstag sind vor allem vom Westen Sloweniens bis zur Kvarner Bucht kräftige Schauer und Gewitter zu erwarten." Wie viel Regen genau fallen wird, darüber sind sich die Wetter-Modelle noch uneinig. Globale deuten bereits in Richtung der 300 Liter pro Quadratmeter, lokale gehen teilweise von noch größeren Regenmengen aus, so Zimmermann. Vereinzelt und punktuell könne es dabei auch zu Tornados kommen.
Während von Slowenien bis in den Norden Serbiens auch schwere Sturmböen und Hagel möglich sind, kommen die größten Regenmengen zwischen Westslowenien, Triest und der Kvarner Bucht zusammen. "Auch am Freitag und Samstag sind neuerlich kräftige Gewitter mit großen Regenmengen in Sicht." Abermals fallen dann bis zu 150 Liter Regen.
"Lebensgefahr"
"Weather.com" warnt gar vor einer Flutkatastrophe – "es herrscht Lebensgefahr". Straßen können unpassierbar werden, der Strom ausfallen. Durch den Regen kann es zu Sturzfluten, Erdrutschen und Schlammlawinen kommen.
Wetter-Experten haben vor Unwetter-Katastrophen wie diesen bereits seit mehreren Wochen gewarnt. Grund ist der extrem heiße Sommer, der in manchen Gegenden des Mittelmeers die Wassertemperatur auf bis zu 30 Grad steigen ließ. Auch jetzt beträgt sie in Kroatien noch 26 Grad, bei Mallorca oder Zypern gar 28 Grad. Die Adria ist damit auf Hurrikan-Temperatur, so "weather.com" weiter.
Das Gefährliche daran ist, dass Gewitter ab 26 Grad Oberflächentemperatur keine Sonne mehr brauchen, um Energie aufzunehmen. Zeitgleich kommt aus Richtung Norden kalte Luft, wodurch die Luftmassen angehoben werden und einen Tiefdruck erzeugen.
Video: So kommt der Regen nach Österr
