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Kroatien-Inferno: "Waren Letzte, die landen durften"
Wegen großer Hitze und Trockenheit lodern nun auch in Kroatien verheerende Waldbrände. Touristen sind verunsichert, Leser schildern die Situation.
Auch in Kroatien wüten seit Montagmorgen Waldbrände. In Seget Gornji, einem kleinen Dorf unweit von Trogir, lodern die Flammen. Obwohl die Häuser der kleinen Ortschaft nicht von den Bränden betroffen sind, beeinträchtigt der Rauch den Flugverkehr auf dem Flughafen von Split, wie 24sata schreibt. Vor Ort sind über 100 Feuerwehrleute und 25 Löschfahrzeuge im Einsatz. Dazu kommt noch Lösch-Hilfe aus der Luft in Form von Flugzeugen.
Der stellvertretende Direktor des Flughafens in Split, Pero Bilas, sagte gegenüber dem Dalmatinski Portal: "Es wird eine Verzögerung beim Landen und dann beim Abheben geben." Wie Swiss-Mediensprecherin Meike Fuhlrott auf Anfrage sagt, habe die Airline am Montag keinen Flug nach Split im Angebot gehabt. "Am Dienstag fliegen wir ab Genf in die kroatische Hafenstadt", so Fuhlrott weiter. Man beobachte die Situation.
Ein Leser berichtet
Ein News-Scout, der von Split nach Basel zurückflog, sagt, dass die ganze Start- und Landebahn voll mit Rauch gewesen sei. Alles habe gestunken und die Menschen hätten rund eine halbe Stunde warten müssen. «Viele machten Videos - sogar die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter», sagt der News-Scout.
Aber als Halbkroate kenne er das mit den Waldbränden ja, die gebe es in Kroatien oft, zeigte sich der News-Scout gelassen. Er habe Glück gehabt und eines der letzten Flugzeuge erwischt, bevor der Flughafen zugegangen sei. Seine zwei Wochen Ferien auf der kroatischen Insel Hvar habe er auf jeden Fall trotzdem genießen können.
"Genießen unsere Ferien trotzdem"
Ein weiterer News-Scout, der gerade in Seget Donji am Strand in Medena in den Ferien weilt, sagt, dass heute Morgen in der Region viele Brände ausgebrochen seien. Es sei etwa um 10 Uhr losgegangen und habe bis jetzt nicht aufgehört. Der öffentliche Strand sei zwar weiterhin zugänglich, Jetskis seien auf dem Wasser aber keine mehr zu sehen. Das sei gut so, denn so würden die Löschflugzeuge nicht gestört.
Um die Route kurz zu halten, flögen diese sehr nahe zu den Häusern und Stränden. Die Rettungskräfte seien schon den ganzen Tag ununterbrochen im Einsatz. "Ich gehe hier seit über 20 Jahren in die Ferien, und jedes Mal brennt es irgendwo", sagt der News-Scout. "Wir lassen uns davon aber nicht beirren und genießen unsere Ferien trotzdem."
"Hoffentlich können wir heute noch fliegen"
"Ich saß vor 1,5 Stunden noch in Split am Flughafen und habe wahrscheinlich auch eines der letzten Flugzeuge erwischt", berichtet ein News-Scout. "Hoffentlich können wir heute noch fliegen", habe ihre beste Freundin noch gesagt, als sie um 13.30 Uhr am Flughafen ankamen. 45 Minuten nach der Gepäckabgabe und dem Security-Check erhielten die beiden allerdings die Information, dass der Flughafen aufgrund von Waldbränden zumache.
Der Flug habe sich danach um mehrere Stunden verspätet, und viele Leute seien mit dem Bus von Split nach Zadar gereist, um doch noch einen Flug zu erwischen. "Am Flughafen roch es nur verbrannt", schrieb der News-Scout der Redaktion. Das Flugpersonal habe sich anschließend herzlich für die Verspätung entschuldigt.
"Das Schlimmste kommt erst noch"
Zeitweise waren in Trogir, nahe Split, 170 Feuerwehrleute mit 50 Fahrzeugen im Einsatz. Dies berichtet dnevnik.hr unter Berufung auf den lokalen Feuerwehr-Chef Ivan Kovacevic. Wohngebäude seien im Moment nicht gefährdet. "Die Löscharbeiten werden durch den starken Wind und das unwegsame Gelände erschwert", so Kovacevic.
"Es erwartet uns ein Kampf", sagt Kovacevic weiter. "Wir werden die ganze Nacht und sicher den größten Teil des nächsten Tages hier sein. Das Schlimmste kommt erst noch." Auf Twitter machen derweil weitere Fotos aus der Region die Runde. User Ivo Galic schreibt "Feuer auf dem Hügel über Trogir" und schickt dazu ein Bild vom Meer aus.
"Die Letzten, die noch landen durften"
Ein News-Scout hat uns ein Foto nach dem Flug von Basel nach Split geschickt. "Wir waren wohl die Letzten, die noch landen durften", hat er dazu geschrieben. Seine Maschine ist am Montag um 13.20 Uhr gelandet. Im Hintergrund sind die riesigen Rauchsäulen zu sehen. "Die Feuerwehr und die Löschfahrzeuge sind im Dauereinsatz. Ich hoffe, sie kriegen den Brand bald unter Kontrolle", schreibt der Leser weiter.