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Sprit-Mangel in Kroatien – erste Tankstellen schließen

Sprit-Notstand in Kroatien: Dem in Österreich beliebten Urlaubsland geht der Kraftstoff aus. Einige Tankstellen stehen schon kurz vor der Schließung. 

Nikolaus Pichler
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Im bei Österreichern beliebten Urlaubsland herrscht Sprit-Notstand. 
Im bei Österreichern beliebten Urlaubsland herrscht Sprit-Notstand. 
PIXSELL / EXPA / picturedesk.com

Konkret ist Diesel vom Sprit-Notstand in Kroatien betroffen. Das berichtet das kroatische Blatt "24sata" am Montag. "Einigen Tankstellen ist der Diesel bereits ausgegangen, sie haben den Kraftstoff nicht gekauft, weil er für sie unrentabel ist. Insgesamt schreiben wir seit acht Monaten rote Zahlen. Das ist inakzeptabel", wird Armando Miljevac, Präsident des Verbandes kleiner Ölhändler von dem Medium zitiert. "Wir haben erwartet, dass wir diese Situation überstehen würden, aber wir sehen, dass immer mehr Mitglieder des Verbandes keinen Kraftstoff mehr an ihren Zapfsäulen haben", so der Branchenvertreter. 

Nachsatz: "In den nächsten Tagen werden Tankstellen wahrscheinlich geschlossen." Auch Janja Miljevac von der Firma Etradex d.o.o. bestätigte "24sata", dass einigen Tankstellen innerhalb von 24 Stunden der Treibstoff ausgegangen ist. Ihr zufolge haben in der Region Istrien bereits zwei Tankstellen keinen Diesel mehr, genauso wie einige weitere Unternehmen in Slawonien oder anderen kroatischen Regionen. 

Kroatien verlängert Sprit-Deckelung

Die kroatische Regierung hat die Deckelung der Spritpreise für weitere zwei Wochen verlängert. Die Preisobergrenze auf den Tankstellen abseits der Autobahnen bleibt somit bei 13,08 Kuna (1,74 Euro) für einen Liter Diesel und 13,50 Kuna (1,79 Euro) für Normalbenzin. Zusätzlich seien auch die Kraftstoffpreise im Großhandel fixiert worden, berichten kroatische Medien.

"Wir haben eine Entscheidung getroffen, die den Standard der Bürger schützt und der Wirtschaft hilft", sagte der kroatische Wirtschaftsminister Davor Filipović am Montag laut Medien. Ohne Intervention der Regierung würde Diesel mehr als 16 Kuna (2,12 Euro) kosten, fügte er hinzu. Das bisherige Preisregime, das im 14-Tage-Takt verändert werden kann, wäre am Dienstag ausgelaufen. In den Medien wurde spekuliert, dass ohne eine neuerliche Intervention der Benzinpreis auf 16 Kuna und der Dieselpreis auf 16,50 Kuna steigen könnte.

Kleine Tankstellen mit Regeln unzufrieden

Zusätzlich begrenzte die Regierung die Großhandelspreise, um die kleinen Tankstellenbetreiber zu schützen. Laut Filipović sollen damit große Marktteilnehmer, vor allem der Ölkonzern INA, den Großteil der Teuerungslast übernehmen. Die INA soll den Preis für die kleinen Tankstellenbetreiber in den nächsten zwei Wochen nicht erhöhen, damit sie leichter funktionierten, so der Minister.

Die kleinen Tankstellenbetreiber sind mit der verlängerten Preisdeckelung unzufrieden. Die Entscheidung der Regierung sei inakzeptabel und untragbar, hieß es laut Medien aus deren Vereinigung. Rund 50 kleine Tankstellenbetreiber haben ihrer Einschätzung nach in den vergangenen zwei Wochen wegen der Preisregelung bereits 16,5 Millionen Kuna (2,12 Millionen Euro) verloren, hieß es. Sie erklärten, dass sie zur Schließung der Tankstellen gezwungen würden.

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