Nehammers "Österreichplan"

Kritik! "Vollzeitbonus ist Verhöhnung der Frauen"

Die Arbeiterkammer Niederösterreich kritisiert den "Österreichplan" von Bundeskanzler Karl Nehammer anlässlich des Welt-Frauentags massiv.

Niederösterreich Heute
Kritik! "Vollzeitbonus ist Verhöhnung der Frauen"
Die österreichische Durchschnittsfrau arbeitet um weniger Geld als Männer, übernimmt einen Großteil der Care- sowie der Hausarbeit.
Getty Images/iStockphoto

Am 8. März ist Weltfrauentag. Grund zum Feiern ist das für viele aber nicht. Nach wie vor ist der Gender Pay Gap bittere Realität, zudem verrichten Frauen laut Arbeiterkammer Niederösterreich 64 Prozent der Hausarbeit, "schupfen" oftmals noch immer zu einem Großteil die Kinder. Ein Viertel der Befragten in einer neuen Zeitverwendungsstudie der Statistik Austria fühle sich im Alltag gehetzt.

Das Jonglieren von Erwerbs- und Care-Arbeit bringt viele Frauen deshalb regelmäßig nicht nur an den Rande der Verzweiflung, sondern hat auch gesundheitliche Folgen, darunter ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen. Der monetäre Dank: Im Schnitt 41 Prozent weniger Pension als Männer.

Didem Strebinger ist Betriebsrätin bei der AUA und Frauenvorsitzende im ÖGB NÖ.
Didem Strebinger ist Betriebsrätin bei der AUA und Frauenvorsitzende im ÖGB NÖ.
Erwin Schuh/AK Niederösterreich

Leistbare Kinderbetreuung

AKNÖ-Präsident Markus Wieser pocht deshalb auf eine "echte" Work-Life-Balance. "Es braucht gerechte Entlohnung, faire Arbeitsbedingungen und flächendeckende, hochwertige und leistbare Kinderbildungs- und –betreuungsangebote mit Rechtsanspruch", so Wieser.

Zuerst schafft man Realitäten, indem man Frauen aufgrund fehlender Kinderbetreuung in die Teilzeit drängt und dann werden die Frauen auch noch dafür bestraft.
Didem Strebinger
Frauen-Vorsitzende ÖGB NÖ

Auch aus diesem Grund nennt Didem Strebinger, Frauen-Vorsitzende des ÖGB NÖ, den "Österreichplan" von Bundeskanzler Karl Nehammer, der einen "Bonus" für Vollzeit-Arbeit verspricht, eine "Verhöhnung der Frauen". "Zuerst schafft man Realitäten, indem man Frauen aufgrund fehlender Kinderbetreuung in die Teilzeit drängt und dann werden die Frauen auch noch dafür bestraft", so Strebinger.

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    red
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