Klartext von Gut-Behrami
Kristall vergeigt: "Das wäre wirklich daneben"
Lara Gut-Behrami hat die beinahe sicher geglaubte kleine Kristallkugel in der Abfahrt noch aus der Hand gegeben. Die Schweizerin war zu langsam.
72 Punkte Vorsprung auf Österreichs Cornelia Hütter nahm die 32-Jährige mit in das letzte Saisonrennen der Frauen – eigentlich ein komfortabler Polster. Der aber nicht reichte. Denn Hütter erwischte bei frühlingshaften Bedingungen auf der Abfahrt von Saalbach einen Traumlauf, raste zum Sieg. Und damit auch zu Abfahrts-Kristall.
Denn die Schweizer Saisondominatorin war nicht schnell genug. Gut-Behrami musste sich mit Rang 17 und 1,89 Sekunden Rückstand begnügen. Zu wenig, um nach dem Gesamtweltcup und den kleinen Kristallkugeln im Riesentorlauf und im Super-G auch noch eine vierte Disziplinenwertung für sich zu entscheiden.
Der Ski-Weltcup der Damen auf einen Blick
"Es wäre wirklich daneben"
Im Ziel war die Enttäuschung bei der 32-Jährigen sichtlich groß. Auch wenn Gut-Behrami bemüht war, fair zu gratulieren, ihre Leistung nicht auf äußere Umstände zu schieben. Denn flacher werdendes Licht und böiger Wind sorgten für wechselnde Verhältnisse auf dem Zwölferkogel. Gleichzeitig fuhr die Slowenin Ilka Stuhec auch mit der späten Startnummer 18 noch auf Rang zwei, ließ Hütter zittern.
Der Ski-Weltcup der Herren auf einen Blick
"Seit Mont Tremblant fahren wir mit Wind und Regen. Es wäre wirklich daneben, jetzt über das Wetter zu reden", stellte die Schweizer Saison-Dominatorin im "ORF"-Interview klar.
"Habe es nicht geholt. Punkt, Schluss"
"Es ist verdient für die Conny. Ich habe immer versucht, mein Bestes zu geben. Das war heute nicht gut genug", stellte die Schweizerin klar. "Wenn man eine Kugel gewinnen will, muss man über die gesamte Saison schnell sein. Heute war ich nicht in der Lage, so schnell zu sein", so Gut-Behrami weiter.
Gleichzeitig konnte die Schweizerin nicht nachvollziehen, dass ihre nun verlorene Kristallkugel die grandiosen Leistungen der letzten Monate schmälern sollte. "Wenn man an den Start geht und die Möglichkeit hat, eine Kugel zu gewinnen, dann möchte man das. Aber ich finde es auch schade, dass es jetzt ein Weltuntergang wäre. Ich habe es nicht geholt. Punkt, Schluss. Aber ich hätte nie erwartet, dass ich in der Lage bin, drei Kugeln zu gewinnen. Das ist für mich einfach unglaublich", so die trotzdem geknickte Schweizerin.