Illegale Migration

"Kriminalität ist importiert": Psychiater will Asylwende

Laut Psychiater Frank Urbaniok haben die europäischen Länder ein Problem mit Ausländerkriminalität. Das solle bei Asylanträgen berücksichtigt werden.
20 Minuten
13.04.2025, 08:57

Der forensische Psychiater Frank Urbaniok sorgt mit seinem neuen Buch "Schattenseiten der Migration" für Diskussionen. Darin thematisiert er die überdurchschnittlich hohe Gewaltkriminalität unter gewissen Ausländergruppen. "Die Kriminalitätsquote sollte bei der Beurteilung von Asylgesuchen eine Rolle spielen", sagt er im Interview mit der "NZZ am Sonntag".

Urbaniok betont, dass nicht alle Migranten kriminell seien, stellt aber klar: "Ein erheblicher Teil der Gewalt ist importiert." In systematischen Auswertungen von Kriminalstatistiken aus der Schweiz, Deutschland und Österreich zeigt er etwa, dass Afghanen fünfmal und Marokkaner achtmal häufiger wegen schwerer Gewalttaten angezeigt werden als Schweizer.

Frank Urbaniok, Gutachter und Psychiater, auf einem Archivbild, 2016
WALTER BIERI / Keystone / picturedesk.com

Urbaniok schlägt bei Asylvergabe Kontingente vor

Als Ursache nennt Urbaniok kulturelle Prägungen: "In manchen Herkunftsländern gelten rigide Vorstellungen über Ehre, Familie oder Gewalt. Das kann selbst bei gut integrierten Personen zu gefährlichen Handlungen führen – etwa in Fällen von Ehrenmorden." Die Unterschiede blieben auch bestehen, wenn man nur junge Männer vergleiche, sagt er.

Zur Person

Frank Urbaniok, geboren am 16. Oktober 1962 in Köln, ist ein deutsch-schweizerischer forensischer Psychiater, Professor und Autor. Er ist vor allem für die Entwicklung des Fotres-Systems zur Risikobeurteilung von Straftätern bekannt. Von 1997 bis 2018 war Urbaniok Chefarzt des Psychiatrisch-Psychologischen Dienstes des Kantons Zürich. 2017 erhielt er den Preis für sein Lebenswerk von der Schweizerischen Gesellschaft für Rechtspsychologie. Aktuell ist er als Therapeut, Supervisor und Gutachter in eigener Praxis tätig und hat gerade ein Buch geschrieben.

Der Experte schlägt vor, bei der Asylvergabe stärker auf Herkunftsländer zu achten. Staaten mit hohen Kriminalitätsquoten sollten weniger Menschen aufnehmen. "Das europäische Asylrecht führt zu einer Überforderung der Aufnahmeländer", sagt Urbaniok. Das Recht auf Asyl müsse durch flexible Kontingente ersetzt werden.

Kritik an seinem Buch, das Verlage als polemisch einstuften, weist Urbaniok zurück. Auch den Vorwurf, er pauschalisiere, lässt er nicht gelten: "Natürlich beeinflussen auch Bildung, Umfeld und Einkommen das Verhalten. Aber Herkunftsländer und ihre Kultur spielen eine entscheidende Rolle." Eine Nähe zur rechtspopulistischen Schweizerischen Volkspartei SVP weist der parteilose Psychiater zurück.

{title && {title} } 20 Minuten, {title && {title} } Akt. 13.04.2025, 12:19, 13.04.2025, 08:57
Es gibt neue Nachrichten auf Heute.atZur Startseite