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Krimi Präsidentenwahl! Schlacht um Rapid beginnt

Showdown bei Grün-Weiß! Roland Schmid, Martin Bruckner und Robert Grüneis wollen Präsident Michael Krammer nachfolgen.

Heute Redaktion
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Montag Mitternacht lief die Bewerbungsfrist für das Rapid-Präsidentenamt ab. Wie erwartet brachten sich drei Kandidaten für die Nachfolge von Michael Krammer, der im November abtritt, in Stellung: Robert Bruckner, Roland Schmid und Robert Grüneis!

Bruckner gehört seit sechs Jahren dem Präsidium an, ist zuständig für Finanzen und Controlling. Der 54-Jährige gilt intern als Wunschkandidat von Noch-Boss Krammer, würde wohl nicht viel am bisherigen Weg ändern. Ausnahme: Mit Ski-Legende Michaela Dorfmeister und Ex-Rapid-Spieler Gerry Willfurth zöge sportliche Kompetenz in das Präsidium ein. Den Bereich Finanzen würde er an tipp3-Geschäftsführer Philip Newald abgeben.

Schmid, der seine Kandidatur als erstes bekanntgegeben hatte, steht für einen Wechsel. „Wichtige Personalentscheidungen wurden in den letzten Jahren im Alleingang getroffen. Dabei passierten Fehler", bemängelt er im „Heute"-Gespräch die sportliche Kompetenz der aktuellen Führung. Im Team des 43-Jährigen soll ein Rapid-Legendenrat, mit Goalie-Ikone Herbert Feurer an der Spitze, bei den Entscheidungen miteinbezogen werden. Und: Selfmade-Millionär Schmid würde Kapital mitbringen. „700.000 Euro Sponsorgelder habe ich schon aufgestellt", sagt er.

Dritter Kandidat ist Robert Grüneis (46), Ex-Chef von Rapids Hauptsponsor Wien Energie.

Rapid droht jetzt brutaler "Lagerkampf"

Wer überzeugt am 25. November das Wahlkomitee?

Fix: Der Kampf um das Präsidentenamt wird brutal, die Lager sind gespalten. So hätte ursprünglich nur Schmid ins Rennen gehen sollen. Als Premiumsponsor und breiter Netzwerker hat er viele im Klub begeistert – ehe die Bosse beschlossen: Bruckner soll es machen, mit Schmid als „Vize". Doch Auffassungsunterschiede um die Person des neuen Sportdirektors und den Umgang mit Bundesliga und ÖFB (siehe l.) ließen Schmid davon Abstand nehmen und seinen eigenen Weg gehen. Schließlich bekundete im Juni Grüneis sein Interesse. Er wollte Investor Michael Tojner mit an Bord haben – der ist allerdings ins Visier der Justiz geraten. Ein Krimi!

Schmid: "Mit Bruckner geht alles so weiter"

Roland Schmid ist der große Herausforderer von Martin Bruckner. Der Selfmade-Millionär (IMMOUnited) ist seit sieben Jahren Sponsor von Rapid, seit zwei Jahren Premiumsponsor – mit einem sechsstelligen Betrag pro Saison. Die sportliche Talfahrt des Rekordmeisters frustriert ihn. „Mit Bruckner geht es so weiter, ich stehe für einen Wechsel", sagt er zu „Heute". Zoki Barisic würde er lieber im Nachwuchsbereich sehen: „Als Sportchef war er nicht meine Wahl." Auch einen mögliche Wahl von Robert Grüneis, einen Mann der Stadt Wien, sieht Schmid nicht gerne. „Die Stadt ist wichtig für den Verein, sie sollte aber nicht den Präsidenten stellen. Grüneis wäre nicht unabhängig." Schmid schon? „Als einziger der Kanditaten bin ich es: zeitlich, politisch und finanziell."

Bruckner: „Ich stelle mich, laufe nicht davon"

Michael Bruckner ist seit sechs Jahren im Rapid-Präsidium. Hauptberuflich ist er Sprecher des Vorstands der Allianz Investmentbank AG. Rapid ist für ihn eine Herzensangelegenheit, wie er im „Heute"-Gespräch betont. Weil die sportlichen Erfolge mit den wirtschaftlichen in den letzten Jahren nicht mithalten konnte, will er die Ära Krammer fortsetzen. „Ich laufe nicht davon, stelle mich den Herausforderungen. Der Klub muss jedes Jahr unter die Top 3", sagt er. An den Geschäftsführern Christoph Peschek (Wirtschaft) und Zoki Barisic (Sport) will er festhalten. In der Trainerpersonalie soll Kontinuität einkehren. „Die vielen Wechsel waren sicher ein Grund für den Absturz." Mit Gerry Willfurth holt Bruckner eine Klub-Legende in sein Team – ihn kennt er seit dem Bundesheer.