Ukraine
"Kriegsverbrecher" – Biden spricht Klartext über Putin
Der US-Präsident Joe Biden nennt Wladimir Putin einen Kriegsverbrecher. Der Kreml antwortet mit Erinnerungen über ehemalige US-Bomben.
Das Verhältnis von Joe Biden und Wladimir Putin war noch nie sonderlich gut. Der US-Präsident hatte bereits im Mai 2021 für Aufsehen gesorgt, als er seinen russischen Amtskollegen in einem TV-Interview als einen "Mörder" bezeichnete. Der Krieg in der Ukraine, den Russland begonnen hatte, lässt Biden nun einen nachlegen.
"Präsident sprach aus seinem Herzen heraus"
Gegenüber Journalisten griff Biden Putin frontal an und nannte ihn "einen Kriegsverbrecher". Zuletzt hatte sich die US-Regierung stets darum bemüht im Zusammenhang mit dem Krieg öffentlich nicht von Kriegsverbrechen durch die russische Armee in der Ukraine zu reden.
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki sagte zu den Äußerungen des Präsidenten: "Er sprach aus seinem Herzen und basierend auf dem, was er im Fernsehen gesehen hat - nämlich die barbarischen Handlungen eines brutalen Diktators durch seine Invasion eines fremden Landes."
Die Reaktion des Kremls ließ jedoch nicht lange auf sich warten und ist ebenso wenig in Watte verpackt wie die Äußerungen von Biden. "Wir halten eine solche Rhetorik für inakzeptabel und unverzeihlich von Seiten eines Staatschefs, dessen Bomben hunderttausende Menschen auf der ganzen Welt getötet haben", antwortete Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.
Derzeit lässt das US-Außenministerium mögliche Berichte über Kriegsverbrechen durch russische Soldaten prüfen. Der internationale Gerichtshof in Den Haag hat bereits einer Klage Ukraine gegen Russland auf Basis der UN-Völkermordkonvention stattgegeben.
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Die USA habe gemeinsam mit der NATO zuletzt oft beteuert, sich nicht militärisch in den Krieg in der Ukraine einmischen zu wollen, um einen Dritten Weltkrieg zu vermeiden. Dennoch schickt die Regierung von Biden Unterstützung in das Kriegsgebiet.
Neben humanitären Hilfszahlungen investiert die USA auch 800 Millionen Dollar in die Ukraine, um den Kauf von Flugabwehrraketen, Drohnen und Tausende Panzerabwehrwaffen zu ermöglichen. Mit diesen sei es der Ukraine weiterhin möglich seinen Luftraum zu verteidigen und "Flugzeuge und Helikopter stoppen", meinte Biden.
USA schickten zwei Milliarden Dollar in die Ukraine
Bereits vor dem Angriff Russlands hatte die USA Unterstützung in die Ukraine geschickt. So schickte man vor drei Wochen noch Militärhilfen und Waffenlieferungen im Wert von 1,35 Milliarden Dollar, dazu kommen 650 Millionen Dollar im vergangenen Jahr. Einheiten der US-Armee hatten gemeinsam mit der ukrainischen Armee trainiert, um diese auf den nun eingetretenen Ernstfall bereit zu machen.